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Sergey Kalinitschew ist Deutscher Meister 2016

Die Top 3 nach der 8. Runde hatten alle Schwarz, wobei feststand, dass unsere Berliner Hoffnung GM Sergey Kalinitschew “nur” einen halben Punkt aufholen musste, da er die bessere Zweitwertung (Gegnerschnitt) nach der 9. Runde haben würde. Fortuna wollte es dann, dass ausgerechnet auch noch FM Daniel Malek an Tisch 1 die schwere Aufgabe hatte, dem Führenden GM Rasmus Svane, den halben Punkt abzuknöpfen. Dies gelang und auch der Schwarzsieg von Sergey Kalinitschew, wodurch der Kreuzberger mit 7 Punkten (5 Siege/4 Remis) Deutscher Meister 2016 wurde und GM Rasmus Svane vom Hamburger SK bei gleicher Punktzahl noch auf den 2. Platz verdrängen konnte. Einen herzlichen Glückwunsch an Sergey Kalinitschew zum Titel. Die frohe Botschaft wurde mir von unserem Präsidenten Carsten Schmidt soeben aus Lübeck mitgeteilt.

Den 3. Platz konnte sich der Schweriner FM Karsten Schulz sichern, der seinerseits IM Alexander
Gasthofer
(jeweils 6 Punkte) noch auf den 4. Platz verdrängen konnte. FM Daniel Malek vom SK Zehlendorf wurde mit 5½ Punkten Fünfter. Hendrik Möller vom SC Weisse Dame kam am Ende mit guten 4½ Punkten ins Ziel.

Am Freitag bin ich nach Lübeck zu Sitzungen des Deutschen Schachbundes gefahren. Eine hervorragende Idee der rührigen Turnierorganisatoren vom Lübecker SV, Funktionäre der Landesverbände und des DSB sowie mit den Teilnehmern an der Deutschen Meisterschaft Spieler aller Bundesländer in einem Hotel zusammenzubringen. Die einzelnen Präsidenten hatten so die Gelegenheit, Ihren Spielern über die Schulter zu schauen und zumindest in den beiden finalen Runden live mitzufiebern.

Als ich am Freitag in Lübeck ankam, liefen nur noch wenige Partien der vorletzten Runde. Sergej lag hier auf Platz 2 hinter dem großen Favoriten und Lübecker Lokalmatador Rasmus Svane. Rasmus, einer der vom Schachbund geförderten Prinzen, war allerdings noch nicht “durch” und musste am Samstag mit Schwarz gegen den Neu-Zehlendorfer Daniel Malek ran, der hier noch als Hessischer Meister des vergangenen Jahres teilnahm. Sergejs Aufgabe war allerdings auch nicht leicht, er spielte auch mit Schwarz gegen Thilo Kabisch. Als ich um 08:00 Uhr beim Frühstück neben Sergej saß, sagte ich ihm, dass ich am Nachmittag wieder abreisen würde. Ich plante, Samstag abend wieder in Berlin zu sein. Mehr im als kleine Motivationsspritze gedachten Scherz meinte ich noch, “wenn allerdings der Deutsche Meister aus Berlin kommt, bleibe ich am Abend doch zur Gala mit Siegerehrung. Ein wie immer freundliches Lächeln zuckte über sein Gesicht.

Meine Sitzung begann um 09:00 Uhr, die erste Pause wurde vom souveränen Sitzungsleiter Andreas Jagodzinsky rechtzeitig unterbrochen, um den Landesverbandspräsidenten noch die Gelegenheit zu geben, den Start der 1. Runde live zu erleben. Hochkonzentriert und trotzdem entspannt wirkte Sergej dort auf mich. In den Pausen der Sitzung und manchmal kurz aus dem Sitzungsraum per Liveübertragung konnte man den Verlauf der Partien beobachten.

Siegerehrung: Deniz Westphal (Sponsor Viactiv), Sergej Kalinitschew (Deutscher Meister), Ralph Alt (Bundesturnierdirektor), Ullrich Krause (Präsident Schachverband Schleswig-Holstein, Ausrichter)

Siegerehrung der drei Erstplatierten: Deniz Westphal (Sponsor Viactiv), Rasmus Svane (2. Platz), Sergej Kalinitschew (Deutscher Meister), Ralph Alt (Bundesturnierdirektor), Karsten Schulz (3. Platz), Ullrich Krause (Präsident Schachverband Schleswig-Holstein), Herbert Bastian (Präsident DSB)