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Adios Amor

Am Montag sage ich mit einem lachenden und einem weinenden Auge zu Euch: Adios Amor. Nach 10 Jahren gebe ich den Staffelstab weiter. Als ich 2010 antrat und das Amt des Landesspielleiters von Matthias Möller übernahm, konnte ich mir noch nicht vorstellen, dass ich das Ehrenamt über ein ganzes Jahrzehnt ausüben würde. Die Älteren können sich bestimmt erinnern, dass ich auch Landesjugendwart hätte werden können. Die Wahl von Carsten Schmidt zum Präsidenten führte mich dann aber auf den Weg des Landesspielleiters.

Neben den Berliner Einzelmeisterschaften über Ostern in Lichtenrade war es daher auch nicht verwunderlich, dass ich immer sehr gerne auch die Jugendmeisterschaften als Schiedsrichter begleitet und unseren Landesjugendwart Olaf Sill bei den Deutschen Meisterschaften unterstützt habe. Wenn er es wünscht, werde ich dies auch in Zukunft in Erwägung ziehen.

Nachdem ich im letzten Jahr meinen Rückzug angekündigt hatte, bin ich froh, dass sich ein Nachfolgekandidat gefunden hat, auch wenn ein großer Umbruch vollzogen wird, da neben mir auch unser Präsident und der BMM-Turnierleiter Benjamin Dauth aufhören wird. Der Verband kann sich glücklich schätzen, wenn er das BMM-Skript weiterhin nutzen kann. Ich kann nur hoffen, dass es dem neuen Landesspielleiter gelingt, die freien Posten im Spielausschuss mit neuen Leuten zu besetzen. Eine BMM-Auslosung ist immer speziell. Benjamin hat dies über 20 Jahre erledigt. Ich war 2003 das erste Mal dabei. Jedes Jahr haben wir Fehler ausgemerzt und mussten mit neuen Problemen kämpfen. Bis auf 2 Jahre hat dabei die Auslosung immer beim 1. Mal geklappt. In den ersten Jahren haben wir noch alle Spieler in das BMM-Skript selbst eingegeben. Irgendwann war es logisch, diese Aufgabe in die Hände der Spielleiter der Vereine zu übergeben. Trotz der langen Erfahrung dauert so eine Auslosung immer noch zwischen 12 und 16 Stunden. Wenn am Ende alle Staffeln von der Spielstärke ausgeglichen werden sollen, braucht man viel Konzentration, damit nicht nach erfolgter Auslosung der Startplätze plötzlich eine Mannschaft von der 1. Stadtklasse in eine 2. Stadtklasse verschoben wird oder 2 Mannschaften eines Vereines in der gleichen Staffel landen. Es hat sich zudem bewährt, dass am Tag der Auslosung der Referent für die Mitgliederverwaltung Olaf Kreuchauf jeder Zeit für Rückfragen per E-Mail und per Telefon bereitstand, damit alle unklaren Spielberechtigungen noch ausgestellt werden konnten. Vielen Dank dafür.

Mein Hauptaugenmerk lag in der letzten Saison bei der Terminplanung für die Saison 2020/21. Ich möchte mich bei allen Mitgliedern des Spielausschusses der letzten 10 Jahre für ihre Arbeit bedanken. Ohne den Zusammenhalt kann ein Landesspielleiter den Spielbetrieb nicht alleine stemmen. Nach §5 Abs. 4 der Satzung des BSV ist der LSL zwar zuständig für den Spielbetrieb des Verbandes, aber trotzdem möchte ich nicht alleine bestimmen wie es mit der BMM weitergeht.

Ich empfehle aber die BMM 2019/20 (mit Ausnahme der entscheidenden Paarungen) zu beenden, die SF Berlin 1903 IV zum Meister zu küren. Die TSG Oberschöneweide I wird zum Aufsteiger zur OL 2021/22 erklärt. Die entscheidenden 6 Partien werden vom Turnierleiter für das Frühjahr 2021 angesetzt. Ich rate dringend ab alle Paarungen anzusetzen und es dann freizustellen, wer am Ende spielen möchte. Ziel ist es, möglichst wenige Vereine vor Probleme zu stellen, Mannschaften für die 9. Runde bereitstellen zu müssen. Selbst wenn dann einige straffrei verzichten dürften, ist der Aufwand nicht vertretbar, dann Änderungen in der Tabelle noch bewerten und dann möglicherweise als Spielausschuss eingreifen zu müssen. Noch weiss niemand, ob zwischen Frühjahr 2021 bis zu den Sommerferien 2021 wieder normal gespielt werden kann. Je weniger Vereine ran müssen desto besser. Möglicherweise könnte auch verzichtet werden, relevante Paarungen der 3. Stadtklasse anzusetzen aufgrund der bekannten Situation dort mit spielfrei. Die Vereine sollten auch darauf hingewiesen werden, dass die angesetzte Paarung entfallen kann, wenn ein beteiligter Verein mit der Situation zufrieden ist durch Nichtspielen mit dem Nichtaufstieg bzw. Abstieg. Wenn das gegenüber dem Turnierleiter mitgeteilt wird, fallen weitere Ansetzungen weg. Manchmal genügt auch eine einfache Kommunikation mit den Vereinen, bei denen es noch um was geht. Ich gehe davon aus, dass viele Abstiege sich auch durch Rückzüge oder bereits vorhandene Lücken verhindern lassen. Auch in der Vergangenheit war es möglich für eine höhere Klasse zu melden und so freie Plätze zu besetzen.

Für mich ist Schach unter Corona-Bedingungen ein anderes Schach und nicht vergleichbar mit den ersten 8 Runden, die bereits gespielt wurden. Das ist wie mit den Äpfeln und den Birnen. Ein Ergebnis nach 8 Runden hat für mich einen höheren Stellenwert als wenn eine 9. Runde die Tabelle durcheinander würfelt, weil eine Mannschaft nur ein B-Acht aufstellen kann oder sogar kampflos den Wettkampf aufgeben muss, weil die Spieler Bedenken haben oder das Spiellokal nicht verfügbar ist. Das Ligaorakel gibt eine gute Vorhersage wie unter Einbeziehung der in den ersten 8 Runden eingesetzten Spieler die 9. Runde ausgehen würde. Wer jetzt zu 80% auf dem 9. Platz steht, sollte in diesen Zeiten einsehen, dass es nicht gereicht hat.

Aber das Gute ist: Entscheiden muss ich das ja nicht. Damit dürfen sich der neue Spielausschuss und das neue Präsidium befassen, da die BMM 2019/20 offiziell noch nicht beendet ist.

Ich hoffe, dass wir alle die jetzige Corona-Zeit gut überstehen und der ein oder andere mich in Zukunft wieder häufiger auf der anderen Seite des Schachbrettes wiedersehen wird.