FM Reinhard Postler gewinnt die 36. Senioren-Meisterschaft
Zunächst war er noch unschlüssig, ob er das Turnier überhaupt spielen wollte – aber anderthalb Wochen später hatte FM Reinhard Postler zwei Pokale in der Hand und den Titel des Berliner Senioren-Einzelmeisters 2020 errungen. Den Titel des Berliner Nestoren-Meisters ging ebenfalls an den 75-jährigen Postler, der seit vielen Jahren für die TSG Oberschöneweide spielt. In seiner Dankesrede äußerte Postler bescheiden, daß es sicher auch etwas Glück gehabt habe, aber wenn es so war, dann war es das Glück des Tüchtigen, denn 7,5 Punkte aus 9 Partien kann man nicht nur mit Glück erringen. Vizemeister wurde Peter Baranowsky (Schachfreunde Berlin) – und das war die größte Überraschung des Turniers! Baranowsky – mit ELO 1909 lediglich auf Platz 38 der Startrangliste stehend – spielte ein phänomenales Turnier. Mit 7 Siegen, einem Remis und nur einer Niederlage gegen den späteren Sieger Postler verbesserte er sich um 36 Plätze und erspielte sich eine ELO-Performance von 2297 Punkten! Das bekam in der letzten Runde auch FM Michael Schulz (Zitadelle Spandau) zu spüren, der Baranowskys Remisangebot ablehnte, die Partie letztendlich verlor und sich mit dem dritten Platz begnügen mußte. Punktgleich mit Michael Schulz landete Vorjahressieger und Titelverteidiger FM Christian Syré (SV Turbine) auf Platz 4. Fünfter wurde Matthias Hahlbohm (TSG Oberschöneweide), Titelträger von 2018, der in den letzten vier Jahren immer unter den Top 5 zu finden war.
Berliner Frauen-Seniorenmeisterin wurde mit 3,5 Punkten WIM Brigitte Burchardt (Rotation Pankow), obwohl sie das Turnier krankheitsbedingt abbrechen mußte. Mit einem halben Punkt mehr gelang es der langjährigen Teilnehmerin
Ilse Garms (ESV Eberswalde), die Damenwertung für sich zu entscheiden.
Hinter Postler sicherte sich Hans-Peter Richter (Königsjäger Süd-West) mit 6,5 Punkten den zweiten Platz der Nestoren-Wertung und das erste Preisgeld in dieser Kategorie. Hinter ihm plazierten sich Lothar Kollberg (SC Zugzwang 95) und Werner Szenetra (SV Berenbostel) mit jeweils 6 Punkten.
Die Mannschaftswertung war heiß umkämpft. Mit 19 Punkten und der nur um drei Punkte besseren Buchholzwertung
konnte sich letztendlich der SC Zitadelle Spandau in der Besetzung FM Michael Schulz, Dr. Matthias Kribben und Gerald Hildebrand den Titel des Berliner Senioren-Mannschaftsmeisters 2020 sichern. Ganz knapp um nur drei Buchholzpunkte geschlagen wurde die TSG Oberschöneweide (FM Reinhard Postler, Matthias Hahlbohm, Heinz Mattischka) Zweiter. Den dritten Platz konnte der SC Rochade (Andre Jäger, Dr. Herbert Mayer, Peter Mock) mit 17 Punkten erringen. Insgesamt 26 Mannschaften wurden gewertet.
Auch in den Ratingkategorien fielen Niemandem die Spitzenplätze in den Schoß. In der Kategorie U2000
sicherte sich Ralf Seils (SF Nord-Ost, 6,5 Punkte) hinter Baranowsky das Preisgeld. Die Sachpreise gingen an Prof. Dr. Hartmut Badestein (SC Friesen Lichtenberg, 6 Punkte) und Theo-Heinz Gollasch (Hamburger SK, 6 Punkte).
Die Ratingkategorie U1850 konnte Albert Metzger (SK Präsident, 6 Punkte) für sich entscheiden. Auf den Plätzen folgten Dr. Herbert Mayer (SC Rochade) und Ekkehard Krüger (SG Narva, beide 5,5 Punkte). In der Kategorie U1750 war Klaus Kranch (SC Rochade) vor Joachim Stock (SV Berolina Mitte, beide 5,5 Punkte) und Dr. Ralf Bartonek (SG Eckturm, 5 Punkte) erfolgreich. Den Sieg in der Kategorie U1650 sicherte sich Armin Krawatzki (SVG Läufer Reinickendorf, 4,5 Punkte) vor Adolf Reitmaier (vereinslos) und Ronald Fiedler (SVG Läufer Reinickendorf, beide 4 Punkte).
Wir danken den Organisatoren und dem unermüdlichen Seniorenreferenten Werner Wiesner für die Ausrichtung des Turniers, ebenso der FV Schach e.V., für die Kooperation, durch die erstmals die Live-Übertragung der beiden Spitzenbretter realisiert werden konnte. Vor allem gilt der Dank aller Teilnehmer jedoch dem Team des Klubhauses der TSG Oberschöneweide, das auch in diesem Jahr in fabelhafter Weise für das leibliche Wohl gesorgt hat, Dies trägt in nicht unerheblicher Weise zur steigenden Beliebtheit dieser Veranstaltung bei. Nichts kennzeichnet das besser als die Tatsache, daß bereits jetzt 31 Voranmeldungen für die vom 26.01. bis 04.02.2021 stattfindende 37. OBSenEM vorliegen…
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