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Die Sieger im Tandem kommen aus Israel

Am letzten Samstag trafen sich bereits zum fünfzehnten Mal begeisterte Tandemschach-Spieler (auch Bughouse genannt) aus der ganzen Welt in Berlin, um sich beim sehr gut organisierten Bughouse-Open zu messen. Gegenüber unserem meist sehr ruhigen Schachsport geht es beim Tandem lauter zu. Reden ist ausdrücklich erwünscht und für den Erfolg notwendig. Ungewöhnlich, aber auch reizvoll dabei zu sein. Gewonnen wurde das Turnier vom israelischen Duo Israel Caspi und Ian Mark in einem mit 9:2 deutlich verlaufenden Finale gegen die polnischen Titelverteidiger Bartlomiej Zdybowicz und Reza Wojciech.

Nach einem neunrundigen Schweizer System mit je 4 Partien kamen die besten 8 Mannschaften ins A-Finale. Bevor das B-Finale startete wurden zunächst die Viertelfinals nach dem Modus “Best of 9” gespielt, d.h. wer als erste 5 Partien gewonnen hat, gewinnt das Viertelfinale. Hier gab es vier klare 5:0-Erfolge der vier Mannschaften, die auch nach der Vorrunde auf den Plätzen 1-4 lagen. Während das B-Finale startete, liefen dann die Halbfinals (Best of 13), dann das Spiel um Platz 3 und am Ende das Finale. Im Finale, das diesmal auch auf Video aufgezeichnet wurde, konnte sich das Team aus Israel Israel Caspi und Ian Mark (mit den Spitznamen Caspiwins und EEKarf) deutlich gegen die Vorjahressieger aus Polen durchsetzen.

Zwei gemischte Länderteams waren im Halbfinale den späteren Finalisten unterlegen. Zum Einen die russisch-amerikanische Mannschaft Osinenko Lee (Anton Osinienko und Jimmy Lee). Sie gewannen das neunrundige Hauptturnier und unterlagen im Halbfinale nur knapp den später zweitplatzierten Polen. Im Spiel um Platz 3 konnten sie sich wieder klar durchsetzen, und zwar gegen das beste Mixed-Team (männlich/weiblich) Nathalie Eimers aus den Niederlanden und Marten Aaronson aus Schweden. Die Dritten des letzten Jahres haben in diesem Jahr den Pokal für das beste Mixed Team gewonnen.

Die Finals in Ergebnissen

Das Hauptturnier wurde in 9 Runden Schweizer System mit jeweils 4 Partien gespielt. Die Ergebnisse wurden nach Punkten erfasst. Die Tabelle wurde auch nach den Gesamtpunkten aus den einzelnen 36 (9×4) Partien ermittelt. Deutsche und Berliner Meister werden nach dem Hauptturnier ermittelt.

Das führt bei einer ungeraden Teilnehmerzahl von 17 Mannschaften manchmal zu Verschiebungen, da sich Teams mit einem spielfrei noch relativ weit nach oben in der Tabelle bewegen können. Damit haderten die Deutschen Meister des letzten Jahres, “Marv und Bärli”, die in den vier letzten Runden nicht mehr viele Punkte holten und noch von den neuen Deutschen Meistern Thorsten Groß und Jan Bendzulla eingeholt wurden, die in den letzten Runden noch viele Punkte sammeln konnten. Das Team mit dem Namen “TockTock und Bendzulla” musste allerdings im Viertelfinale gegen die späteren Turniersieger eine 0:5-Niederlage einstecken.

Immerhin blieb den Deutschen Meistern des Vorjahres noch der Berliner Meistertitel. Daniel Denes und André Sonder konnten sich allerdings im Viertelfinale gegen die später Drittplatzierten nicht durchsetzen und mussten auch ein 0:5 hinnehmen und erreichten im B-Finale den 4. Platz.

Die Ergebnisse des Hauptturniers

Vor dem B-Finale konnte man während der Spiele des Viertelfinals sich ausruhen, etwas zum Mittag essen und/oder sich einen neuen Spielpartner suchen. Diese Möglichkeit nutzen nicht viele Spieler. Zum Beispiel Jan Bendzulla, neuer Deutscher Meister, der sich in ein Team mit Ralf Zöller im B-Finale bis auf den zweiten Platz kämpfte. Der Spielpartner von Ralf, Stefan Wolf, ehemaliger Schiedsrichter vom VfB Hermsdorf, übernimmt traditionell die Leitung des B-Finals und spielt nur, wenn ein weiterer Spielwilliger noch ohne Mitspieler ist. Das B-Finale wurde gewonnen von dem deutsch-amerikanischen Team mit Bernd Bötzel (“architect”) und Kirsten Parker (“VaMPyReSlaYeR”).

Die Tabelle vom B-Finale

Das Turnier wurde wie in jedem Jahr solide geleitet von Sven Joergens. Die zwei Tage (Donnerstag und Freitag) vor dem Turnier wurden wieder genutzt, um im Schachcafé en passant zu üben, sich dort Mitspieler zu organisieren und für die Berlin-Besucher sich ein wenig in der Stadt umzusehen. Am Sonntag wurde traditionell zum Ausklang Tandem nochmal gespielt. Es waren wie in jedem Jahr vier intensive Tage, viele nette Begegnungen und viele spannende Partien. Alle Teilnehmer freuen sich schon auf das Wiedersehen im nächsten Jahr.