Berliner dominieren die Heim-NDBEM
Ilja Schneider ist der stärkste Blitzschach spielende Internationale Meister in Deutschland. Nach der Blitzwertungszahl der FIDE liegt er mit 2597 auf Platz 10 unter den deutschen Spielern. Zudem ist er amtierender Deutscher Meister in dieser Disziplin. Ohne Frage war er damit auch Favorit bei der heute beim Schach-Club Kreuzberg ausgespielten 38. Norddeutschen Blitz-Einzelmeisterschaft. Nach 13 Runden hatte er auch schon 1½ Punkte Vorsprung auf die Konkurrenz herausgearbeitet. Doch ganz so flott ging es nicht weiter. In Runde 17 ereilte ihn gegen Julian Zimmermann die erste Niederlage und Lars Thiede und Michael Kopylov konnten aufschließen. Der Norderstedter verlor später wieder den Anschluß, während das Duo Schneider/Thiede durch Dennes Abel auf ein Trio erweitert wurde.
Showdown in der letzten Runde: Abel und Thiede machen schnell Remis, Schneider schließt durch einen Schwarzsieg gegen Kopylov auf. Alle drei haben 21½ Punkte und Dennes Abel die beste Wertung. Er darf sich jetzt Norddeutscher Blitz-Einzelmeister 2016 nennen. Herzlichen Glückwunsch!
Eigentlich stimmt die Vereinszugehörigkeit SK Ricklingen bei Dennes Abel noch nicht. Bis zum 8. Juni ist er noch bei Schachfreunden Berlin gemeldet.* Es ist also eigentlich ein lupenreiner SFB-Dreifacherfolg, obwohl auch Ilja Schneider zurück nach Niedersachsen gehen wird. Und Lars Thiede war nur als Ersatzmann gekommen, um das Teilnehmerfeld zu begradigen!
Das Abschneiden der ewigen Rivalen aus Tegel verblaßte diesmal im Triumphzug der Schachfreunde, obwohl der Vereinsvorsitzende Manfred Rausch extra zum Anfeuern vorbeikam. Einzig Torsten Sarbok als Vierter war ein Lichtblick. Trotz einer frühen Niederlage gegen Ilja Schneider, gegen den er einen Turm einstellte, spielte er immer munter in der Top-8 mit. Die beiden anderen Tegeler Recken, GM René Stern und IM Drazen Muse, kamen erst in der zweiten Turnierhälfte auf Betriebstemperatur. Da war die SFB-Lokomotive aber schon weit enteilt.
Bei den Tegelern fehlte übrigens GM Robert Rabiega, der sich kurzfristig abgemeldet hatte.
Ein großes Lob an Brigitte Große-Honebrink, die mit den Schiedsrichtern Jürgen Kohlstädt, Hugo Schulz und Andreas Rehfeldt den Spielsaal herrichtete und abbaute und zudem bei der Imbißversorgung half.
Die oben gezeigten Bilder sind nur eine kleine Auswahl. Auf der Website des SC Kreuzberg hat Brigitte fast alle Bilder von mir hochgeladen. Beim Deutschen Schachbund werde ich demnächst einen weiteren Turnierbericht veröffentlichen und zudem noch die Videos für den YouTube-Kanal des DSB aufbereiten. Einige der Partien habe ich mit der Kamera fast komplett verfolgt.
Frank Hoppe
* Tatsächlich ist Dennes Abel bereits im letzten Jahr gewechselt. Beim Blick in MIVIS hatte ich mich im Jahr vertan.