BBEM 2017: Stern vor Brüdigam, Abel und 68 weiteren Spielern
Genau achtzig Schachspieler hatten zur Berliner Blitz-Einzelmeisterschaft 2017 (BBEM) gemeldet. Manche hatten vor Turnierbeginn doch wieder zurückgezogen, für andere war es zu früh, und eine Anmeldung war verlorengegangen. Damit traten einundsiebzig Spieler (kein *, kein _, kein x, es nahmen nur Männer teil) zum Kampf um den Titel an.
Die Vorrunde, ausgetragen in elf Runden Schweizer System, begann mit einminütiger Verspätung. Vordergründig ging es nur um die Qualifikation für eine der sechs Finalrunden. Da die BBEM aber erstmals zur Blitz-Elo-Auswertung angemeldet war, war der Kampfeswille auch dann ungebrochen, wenn die Finalklasse schon feststand. Die Quote an Blitzremisen war überschaubar niedrig.
Mit neun Punkten, davon drei Remisen gegen die Plätze zwei, drei und vier, gewann Dennes Abel von den Schachfreunden Berlin die Vorrunde. Platz zwei ging an René Stern (SK König Tegel, 8,5 Punkte), der den Sieg in der letzten Runde gegen Johannes Florstedt (Platz 4, SF Berlin 8 Punkte) vergab. Lars Thiede (SF Berlin) wurde punktgleich mit Florstedt Dritter. Sicher für das A-Finale mit 7,5 Punkten qualifizierten sich Matthias Schöwel (TSG Oberschöneweide), Raphael Nitsche-Hahn (SV Empor Berlin), Martin Brüdigam, Steve Berger (beide SK König Tegel), Dr. Mihail Chatzidakis und Dr. Andreas Modler (beide SF Berlin).
Heftig umkämpft waren die letzten beiden Qualifikationsplätze. Gleich neun Spieler erreichten sieben Punkte. Die Grenze zwischen B- und C-Finale lag bei sechs Punkten, hier konnten sich drei von zwölf Spieler nach oben qualifizieren. Drei Spieler mit 5,5 Punkten erreichten das C-Finale, sechs weitere nur D. Aufgrund von drei Turnierrücktritten lief die Grenze zwischen D und E mitten durch die Gruppe mit 4,5 Punkten; ein weiterer Rücktritt rettete dem Wertungsbesten mit 3,5 Punkten noch das E-Finale, die letzten sieben spielten F-Finale.
Die Punkte aus der Vorrunde wurden nicht mit in die Finalgruppen genommen. Und dort unterschied sich die Rangfolge zum Teil deutlich von der Vorgruppe. Im A-Finale sicherte sich René Stern den Titel. Danach sah es nach Runde vier nicht unbedingt aus, als Stern gegen Dennes Abel verlor. Abel vergab seine Chancen aber durch Niederlagen gegen Matthias Schöwel und Silvo Lahtela, während Stern nur noch ein Remis gegen den Vizemeister Martin Brüdigam abgab. Abel blieb aber der Trost der Qualifikation für die NDBEM. In die Preise spielten sich noch Johannes Florstedt, Dr. Mihail Chatzidakis und Steve Berger. Platz acht genügte für Raphael Nitsche-Hahn für den Ratingpreis bis 2080.
Einen spannenden Kampf gab es auch im B-Finale. Hier stand vor Beginn schon der Ratingpreis bis 1870 fest Yannick Kather hatte den schon durch die Qualifikation für’s B-Finale gewonnen, das gelang aus dieser Ratinggruppe keinem anderen. Umkämpfter war der erste Platz: Jirawat Wierzbicki verlor gleich das erste Spiel gegen Mark Müller und in der vierten Runde gegen Kather. Das hätte es gewesen sein können. Aber das Feld war recht ausgeglichen, die Konkurrenz musste im Laufe des Turniers auch bluten, und am Ende reichten acht Punkte für den Sieg nach Wertung vor dem punktgleichen Zweitplatzierten Robert Glatzel.
Noch ausgeglichener ging es im C-Finale zu. Hier reichten Thomas Heerde 7,5 Punkte zum alleinigen Turniersieg. Michael Ziems gewann das D-Finale mit 8,5 Punkten. Jakob Hartmann hatte in der Vorrunde die letzten fünf Partien in Serie verloren, hatte sich aber in der Mittagspause soweit erholt, dass er das E-Finale mit neun Punkten und einem Punkt Vorsprung gewinnen konnte. Das einzige 100%-Ergebnis des Tages holte Bekim Siriniqi im F-Finale mit sechs Punkten aus sechs Partien.
Dank des doch recht disziplinierten Teilnehmerfeldes und der Unterstützung durch NSR Reinhard Baier, der bei diesem Turnier eine Fide-Arbiter-Norm erwarb, konnte Hauptschiedsrichter Christian Kuhn die Siegerehrung pünktlich um 17:15 beginnen. Ein dickes Dankeschön an den SC Schwarz-Weiß Lichtenrade, der die Halle zur Verfügung gestellt hat und für das leibliche Wohl der Teilnehmer sorgte. Inzwischen ist schon alles umgebaut und wartet auf den Beginn der morgigen Blitz-Mannschaftsmeisterschaft.
Mehr Fotos werden in den nächsten Tagen auf der Turnierseite verlinkt.