Christian Kalla gewinnt das 5. Schachtennis-Turnier
18 Herren und eine Dame nahmen am fünften von Matthias Kribben organisierten Schachtennisturnier im Tennisclub Berlin-Heiligensee teil. Die äußeren Bedingungen waren hervorragend. Es war zwar warm aber nicht so drückend heiß wie 2015, wo der Hamburger Kai Schoenwolff den Turniersieg davontragen konnte.
Mit der Titelverteidigung klappte es diesmal nicht. Das wichtige Duell in Runde 6 gegen Georgi Davidov ging 0:2 verloren. Im Schach stellte Schoenwolff (zum zweiten Mal) den Turm ein, im Tennis machte Davidov aus einem 0:3 ein 4:3. Der zweite Hamburger Christian Kalla nutzte den Ausrutscher und setzte sich am Ende verdient durch.
Um vorn mitspielen zu können war nicht nur ein gutes schachliches Niveau, sondern auch Technik und Ausdauer auf dem Centre Court gefragt. So waren Matthias Kribben (6 aus 7), Fabian Gallien (6½), Stephan Bruchmann (6) und Norman Daum (6) im Schach fast immer Herr der Lage, doch auf dem Ziegelmehlplatz feierten sie nur sehr selten Erfolgserlebnisse. Dabei sah es für mich als Außenstehenden sehr gekonnt aus, was die Brettkünstler auf dem roten Sand veranstalteten. Ich konnte es gar nicht verstehen, das Stephan mir mehrmals anbot ihn mit dem Tennisschläger in der Hand zu ersetzen. Ich lehnte dankend ab, hatte mir doch mein Arzt Tennis als sportliche Betätigung untersagt. Die schnellen Richtungswechsel sind nicht gut für die Wirbelsäule. Aber gegen Standtennis im nächsten Jahr wird er doch nichts haben …?!
Aber im Ernst. Ich bin fast 52 Jahre alt, wiege 190 Kilo und bin über zwei Meter groß. Dazu noch die Wehwehchen und Zipperleins. Und zum Schwitzen auf dem Platz kommt auch noch das Arbeiten. Nach jedem Match mußten die Spieler den Platz wässern und “kämmen”, wie man auf dem letzten Bild in der nachfolgenden Galerie sieht, wo Rainer Kuhnke die “Harke” hinter sich herzieht.
Die einzige Dame im Turnier, Christa von Ameln, wurde leider Letzte. Die 65-Jährige – und damit wohl auch Älteste im Teilnehmerfeld – nahm auf dem Tennisplatz immerhin Stefan Landt ein 3:3 ab. Im Schach blieb sie einmal erfolgreich, als sie Ernst Schaefer besiegen konnte. Dem standen aber auch fünf Niederlagen gegenüber. Einige Jahrzehnte früher wäre es für viele Männer auf dem Schachbrett nicht so einfach gewesen, sie zu bezwingen! Unter ihrem Mädchennamen Holze war sie 1965, 1967, 1968 und 1970 Westberliner Meisterin! Und sie ist die Tochter des ehemaligen Berliner Bundesligaspielers Guenter Holze (89).
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Frank Hoppe