Frauenmeisterschaft nur noch zu siebt
Das Teilnehmerfeld der Berliner Frauen-Einzelmeisterschaft ist leider geschrumpft, man könnte auch sagen gesundgeschrumpft. Zwei Teilnehmerinnen sagten nämlich für heute aus gesundheitlichen Gründen ab, worauf Schiedsrichter Wilfried Pilgrim nach Rücksprache mit Carsten Schmidt eine Neuauslosung der zweiten Runde anregte. Weitere drei Spielerinnen erschienen aus diversen Gründen gar nicht erst zur ersten Runde gestern Abend im “en passant”.
Die Sensation der abendlichen Runde im Schachcafé in der Schönhauser Allee 58 war der Sieg von Lena Gebigke (DWZ 1470, SV Berolina Mitte) gegen Elisa Silz (DWZ 1876, SV Empor). Elisa stand nach eigener Aussage zwar überlegen, stellte bei einem Abtausch aber eine Figur ein. Diesen Vorteil ließ sich die mit Schwarz spielende Lena nicht mehr aus der Hand nehmen.
Für mich ist der Erfolg der 35-jährigen gebürtigen Weißrussin allerdings weniger eine Überraschung. Gegen Lena habe ich – trotz 500 DWZ-Punkten mehr – in Schnell- und Blitzturnieren permanent einen schweren Stand. Da spürt man die Handschrift ihres Ehemannes Martin, der Lena einst auf seinen Reisen durch die ehemaligen Sowjetrepubliken kennenlernte und mit nach Deutschland brachte. Schach konnte sie damals noch nicht. Inzwischen beherrscht sie diesen Sport so souverän, daß ich manchmal das Gefühl habe, einer 2000erin gegenüberzusitzen.
Die Meisterschaft geht heute um 15 Uhr und morgen um 10 und 15 Uhr im Haus des Sports, in der Böcklerstraße 1 weiter. Zuschauer sind willkommen!
Turnierseite (leider noch ohne Tabellen und Ergebnissen)