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Verbandstag 2022 – Carsten Schmidt ist neuer Ehrenpräsident des BSV

Brigitte Große-Honebrink und Ashley Roberts neu ins Präsidium gewählt

Am 21. Mai fand in der Max-Taut-Aula in Lichtenberg der Verbandstag des Berliner Schachverbandes statt. Neben den turnusgemäßen Neuwahlen für die nächsten zwei Jahre standen auch Ehrungen und Anträge auf der Tagesordnung.

Der Verbandstag startete mit zwei Grußworten. Der Präsident des Deutschen Schachbundes, Ullrich Krause, war leider verhindert, hatte allerdings ein schriftliches Grußwort übermittelt. Anschließend übermittelte der letztes Jahr neu gewählte Präsident des Brandenburgischen Schachbundes, Michael Fuhr, seine Grußworte. Er hat uns die gesamte Versammlung über mit seiner Anwesenheit beehrt, und wir sind gespannt, was die Zukunft für die berlin-brandenburgische Kooperation bereithält.

Anschließend wurden die Ehrungen vorgenommen. Königsjäger Süd-West wurde für den Titel bei der Deutschen Vereinsmeisterschaft (DVM) U14 geehrt. Stellvertretend nahmen der Vorsitzende Torsten Rose und der Spieler Daniel Rose aus den Händen des Landesjugendwartes Olaf Sill die Ehrung entgegen. Ebenfalls geehrt wurde das Team der Borussia Lichtenberg für seinen Titel bei der DVM u12. Für das Team nahmen Bagrat Torosyan und Magnus Ermitsch die Ehrung entgegen.

Anschließend erhielt Olaf Sill die Silberne Ehrennadel des Berliner Schachverbandes für sein jahrelanges Engagement als Referent für Freizeit- und Breitensport sowie Landesjugendwart. In seiner humorvollen Laudatio beschrieb Carsten Schmidt Teile der gemeinsamen Wegstrecke und hob die Stärken von Olaf wohlwollend hervor.

Die höchste Ehrung stand allerdings noch bevor. Vor der Sitzung hatte das Präsidium bereits beschlossen, Carsten Schmidt für sein Engagement und seine Verdienste die Ehrenpräsidentschaft des Berliner Schachverbandes zu verleihen.

Die Laudatio (nachfolgend in Auszügen) hielt Präsident Paul Meyer-Dunker:

 

v.l.n.r.: Torsten Rose, Olaf Sill, Daniel Rose
v.l.n.r.: Magnus Ermitsch, Bagrat Torosyan, Olaf Sill

In unserer Satzung steht, einem aus seinem Amt ausgeschiedenen, besonders verdienstvollen Präsidenten, kann die Ehrenpräsidentschaft übertragen werden. Ich habe heute die schöne Gelegenheit einige Worte über einen meiner Vorgänger zu sagen: Carsten Schmidt, dem heute die Ehrenpräsidentschaft verliehen wird.

Ich glaube, die angesprochenen Attribute „besonders verdienstvoll“, können auf kaum einen in dieser Runde besser zutreffen als auf Carsten Schmidt. Wenn ich mir anschaue, was er in den vergangenen Jahrzehnten alles für den Berliner Schachverband getan hat, dann sind das für mich persönlich schier unglaubliche Zahlen. Er war 10 Jahre Landesjugendwart, 6 Jahre Vizepräsident, 10 Jahre Präsident, hat 26 Jahre im Präsidium des Berliner Schachverbandes gearbeitet. Er ist am heutigen Tag 51 Jahre alt und mehr als die Hälfte seines Lebens im Präsidium. Zusätzlich war er 17 Jahre Ausbildungsreferent des Berliner Schachverbandes – und was sage ich –, er ist es bis zum heutigen Tag! Ich habe kaum eine Person erlebt, die jederzeit bereit ist, sich so sehr einzubringen, die sich für keine Aufgabe zu schade ist. Wenn ich irgendwo Hilfe benötige, wenn ich einen Laudator brauche, wie gerade eben für Olaf Sill, ist er sofort dabei. Wenn es kleine Sachen gibt, ein kleines Projekt – Carsten ist immer dabei. Er steht mir, wie kaum ein anderer, mit Rat und Tat zur Seite.

Als ich damals in Berlin neu hinzugekommen bin, als er noch Präsident war, war Carsten für mich immer das freundliche Gesicht des Berliner Schachverbandes. Er hatte immer für alles ein offenes Ohr, regelmäßig konnte man ihn bei allen möglichen Veranstaltungen und Turnieren antreffen. Er war immer präsent und unfaßbar engagiert. Ich erinnere mich noch, dass ich damals warm willkommen geheißen wurde. Es war ein Schnellschachturnier der Grand-Prix-Serie, wo ich nicht physisch aber verbal umarmt wurde, wer denn da Neues nach Berlin gekommen wäre und ich ganz ordentlich Schach spielen könne. […] Carsten ist eine ganz besondere Persönlichkeit.

Nicht nur auf Funktionärsebene ist Carsten stets sehr interessiert gewesen. Er ist bis heute, gerade wieder frisch lizensiert bis 2025, B-Trainer des Deutschen Schachbundes. Daran sieht man, das nicht nur die Verwaltungstätigkeit und die Organisation des Schachlebens seine Aufgabe ist, sondern auch das Spiel selbst, das er den Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen vermittelt.

[…]

Ich bin unheimlich froh, Carsten, dass ich dir heute die Ehrenpräsidentschaft verleihen darf. Es ist eine große Ehre für mich und wir sind alle geehrt durch dein Engagement. Dass du uns noch lange erhalten bleibst – ich bin sehr froh, das wir dich haben und freue mich sehr auf alles was noch kommt. Ich freue mich auf die nächsten 26 Jahre mit dir.

Anschließend stand die Aussprache zu den Berichten, die Entgegennahme des Kassenberichtes, Haushaltsabschlusses und die Entlastung des Präsidiums an, welche alle zügig vollzogen wurden. Anschließend standen die Neuwahlen an. Vor den Wahlen musste allerdings noch über einen Satzungsänderungsantrag abgestimmt werden: Der Antrag sah vor, das Präsidium um zwei Beisitzerinnen oder Beisitzer zu erweitern. Dies wurde mit der Modifizierung, dass zum Zeitpunkt der Wahl die Anzahl der Präsidiumsmitglieder aus einem Verein 50% nicht erreichen darf, angenommen.

Anschließend wurde das gesamte bisherige Präsidium in Einzelwahl und jeweils ohne Gegenstimmen wiedergewählt. Auf die beiden neu geschaffenen Positionen bewarben sich Brigitte Große-Honebrink, die gerade erst den Titel als International Arbiter (IA) verliehen bekommen hat, und Ashley Roberts, die beide gewählt wurden und somit die Neuen im Präsidium sein werden.

Das Plenum während einer Abstimmung
Das Tagungspräsidium v.l.n.r.: Protokollantin Bettina Bensch, Olaf Sill, Paul Meyer-Dunker, Versammlungsleiter Martin Hamann, Bernhard Riess, Dirk Gros

Als nächstes standen die Wahlen der Referentinnen und Referenten an. Ralf Reiser, seit 2016 im Amt, sowie Jessica Reck und IM Atila Gajo Figura, beide auf dem letzten Verbandstag gewählt, standen nicht mehr zur Wahl. Allen dreien danken wir für ihr Engagement für den Berliner Schachverband!

Alle bisherigen Referentinnen und Referenten, die wieder angetreten sind, wurden in ihren Ämtern bestätigt. Außerdem wurde Athanasios Vassiliou als neuer Schulschachreferent gewählt und Paul Meyer-Dunker zusätzlich zum Referenten für Öffentlichkeitsarbeit ernannt.

Damit blieben die beiden wichtigen Positionen für Leistungssport sowie Frauenschach unbesetzt. Interessentinnen und Interessenten für diese Positionen können sich jederzeit an das Präsidium wenden. Hierfür engagierte Schachfreundinnen oder Schachfreunde zu finden, ist von höchster Wichtigkeit.

Der Antrag des SSV Rotation, die Auf- und Abstiegsregelung für diese BMM-Saison aufzuheben, wurde abgelehnt, ihr Antrag die Bußgelder für diese Saison auszusetzen – mit Ausnahme der Bußgelder für unentschuldigt nicht antretende Mannschaften – wurde hingegen angenommen.

Zum Abschluss erläuterte Paul Meyer-Dunker noch die Situation mit DeWIS-MIVIS auf Ebene des DSB, sowie die angedachte Reform des überregionalen Spielbetriebes, die sowohl vom Präsidium als auch insbesondere von den anwesenden Vertretern der überregional spielenden Vereine vehement abgelehnt wurde.

Nachdem Rainer Polzin für die Schachfreunde Berlin die Anregung gab, für eine bessere Planung zumindest für einzelne Termine die Möglichkeit zu nutzen, überregionale Ligatermine und BMM zusammen stattfinden zu lassen, war die Sitzung nach knapp vier Stunden beendet.