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† Eberhard Ritter

Am 18.08.2019 verstarb unser langjähriges Mitglied Eberhard Ritter im Alter von 67 Jahren.

Mit Bedauern empfangen wir die Information über seinen den Tod. Ebs war seit 16 Jahren Mitglied bei ChWe sowie weitere Jahre vor und nach der Wende und hat bis zuletzt, soweit er es noch gesundheitlich konnte, bei den Mannschaftskämpfen mitgespielt. Er wird uns allen in guter Erinnerung bleiben. Durch sein Training und Engagement haben viele von uns mit dem Schach angefangen und es als Leidenschaft entdeckt. Er wird uns allen und im Besonderen der 4. Mannschaft um Mannschaftsleiter Ingo Przechomski fehlen. Im März war er noch so frohen Mutes, dass er die eine andere Partie in der neuen BMM-Saison noch gerne aushelfen wollte.

Die stille Bestattung wird am 16.09.2019 um 10:00 Uhr auf dem Parkfriedhof in Marzahn, Wiesenburger Weg 10, 12681 Berlin, stattfinden.

Von Anita Neldner:

Ebs war über mehrere Jahrzehnte Jugendtrainer im Berliner Schachverband. Viele Kinder und Jugendliche fanden besonders in den 90er und 00er Jahren durch ihn über AGs in Schulen und Jugendclubs den Weg in den Verein. Auch im Jugendausschuss des BSV war er in den 90er Jahren lange aktiv. Im Jahr 2013 erhielt er für sein langjähriges ehrenamtliches Engagement die “Sportjugend Gratia” in Gold durch die Landessportjugend Berlin.

Ich habe Ebs kennengelernt als sich 1992 Mitglieder mehrerer Vereine im Verein SC Mosaik zusammenschlossen. Ebs war mit einigen Mädchen von seinem vorherigen Verein Chemie Weißensee zu Mosaik gewechselt. Zu einer seiner zunächst reinen Mädchengruppen im damaligen Jugendclub Renner stieß ich dazu. Die Atmosphäre bei seinem Training empfand ich immer als angenehm locker. Wir analysierten die aktuell gespielten Partien und bearbeiteten ab und zu ein paar Taktik- oder Endspielaufgaben. Es blieb aber immer auch Raum für andere Themen, die nur mehr oder weniger viel mit Schach zu tun hatten. Das bildete einen deutlichen Kontrast zu anderen Trainingsgruppen, in denen wir damals in großen Gruppen in Klassenräumen Schachunterricht hatten, der auch schon mal durchgängig am Demobrett in Kombination mit einem bepunkteten Test durchgeführt wurde.

Ebs verstand es Kinder und Jugendliche in den Verein zu führen und sie dort auch zu halten. Er kümmerte sich: motivierte zur Teilnahme an der Vorrunde oder BMM-Runden, vereinbarte Treffpunkte für die gemeinsame Fahrt, achtete darauf, dass die Pausen zwischen den Runden nicht langweilig wurden und betreute die Mannschaften bei Turnieren außerhalb Berlins. Viele Spieler suchten auch den Kontakt zu ihm, nachdem sie schon lange zu anderen Trainern oder Vereinen gewechselt waren.

Beim SC Mosaik blieb Ebs bis ins Jahr 2003. Zuletzt blieb die Organisation der Jugendarbeit weitgehend an ihm allein hängen. Die meisten Trainer hatte es – jeweils mit einigen Jugendlichen – zu anderen Vereinen gezogen. Dann wechselte auch Ebs zurück zu Chemie Weißensee. Dort konnte er viele organisatorische Aufgaben abgeben und betreute die Einsteigergruppen. Ich erinnere mich an manche Diskussion, wenn ein Spieler aus seiner Gruppe in eine stärkere Trainingsgruppe wechseln sollte. Auch die Eröffnungswahl seiner ehemaligen Schützlinge wurde oft heiß diskutiert. Dann hörte ich, wie früher im Training, einen Satz, den ich nur von ihm kenne und mit ihm verbinde: “Das ist doch alles Eierpampe!” …eigentlich eine echt nette Art sein Unverständnis auszudrücken.

In den letzten Jahren ging es Ebs gesundheitlich immer schlechter. Im Verein war er dann nur einmal in der Woche für 1-2 Stunden. Da auch ich den Verein nur ab und zu besuchte, sahen wir uns immer seltener. Wenn es aber klappte, dann hatten wir uns auch etwas zu erzählen.