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Lichtenberger Sommer: Ahmadinia gewinnt im vierten Anlauf

Das internationale Open „Lichtenberger Sommer 2019 “ ist Geschichte, und es gibt einen neuen Sieger. Nachdem in den vergangenen Jahren die Berliner Großmeister Robert Rabiega und René Stern das Traditionsturnier meist in Serie gewannen, gelang in diesem Jahr dem Iraner Ebrahim Ahmadinia der große Wurf.

Der 33-jährige Internationale Meister erzielte als einziger Teilnehmer 8,5 Punkte aus neun Partien und verwies den Topfavoriten René Stern (SK König Tegel), der 8,0 Punkte holte, auf Rang 2. Der Gewinner gab nur ein Remis ab, und zwar in der Turniermitte gegen Stern, während dieser noch eine zweite Punkteteilung zuließ. Das brachte die Entscheidung.

Ebrahim Ahmadinia lebt seit vier Jahren in Deutschland, spielt bei den Schachfreunden Berlin und studiert an der Technischen Universität in Cottbus. Er startet in den Semesterferien immer wieder gern beim Lichtenberger Sommer.

Hinter dem Spitzenduo rangieren vier Spieler mit je 7,0 Punkten. Dank bester Feinwertung belegte der junge Armenier Armen Barsegjan am Ende den dritten Platz. Der frischgebackene Europameister U16 wurde erst am achten Spieltag vom Gesamtsieger Ahmadinia gestoppt. Gegen Stern erreichte er ein ehrenvolles Remis.

Beste Dame bei zehn Teilnehmerinnen wurde Teodora Rogozenco (Hamburger SK) mit 5,5 Punkten, bester Senior Ralf-Axel Simon (SF Hannover) mit 6,5 Punkten und bester Jugendlicher Julian Nöldner (SV Empor Berlin) mit 6,5 Punkten.

Im Turnierverlauf verwies Hauptschiedsrichter Uwe Bade darauf, dass es etliche Schachfreunde gibt, die dem traditionellen Open von Beginn an die Treue gehalten haben. Besonders
würdigte er drei Spieler, die an allen bisherigen Lichtenberger Sommern, also 18 mal, teilgenommen haben: Dr. Klaus Kapr und Uwe Sabrowski (beide SC Friesen-Lichtenberg) sowie Matthias Hahlbohm (TSG Oberschöneweide) waren immer dabei. Schachfreund Hahlbohm hat in all den Jahren außerdem bei keiner einzigen Partie gefehlt! Dafür ertönte ein Extrabeifall im Saal.

Neben den Stammgästen beim Turnier gibt es auch immer wieder Schachfreunde, die zum ersten Mal im denkmalgeschützten Auditorium Maximum der Karlshorster Hochschule die Figuren setzen. Zu ihnen gehörte diesmal Dr. Fritz Boettger (SG Weißensee). Der frühere Chirurg hat nach einem erfolgreichen Berufsleben jetzt genügend Muße, sein Hobby zu pflegen und erklärte nach dem letzten Zug am Sonntag: „Schon viele Jahre erzählte man mir mit Begeisterung vom Lichtenberger Sommer. Nun, neun Tage sind ja keine Kleinigkeit. Es brauchte allerdings nur einen kleinen Schubs, und da war er: Diese perfekte Organisation, diese freundliche Atmosphäre und alles würdig ausgetragen in Hallen, die mit ganzer Kraft Wissen ausstrahlen. Es war ein erhebendes Gefühl. Oft habe ich gedacht, wer ist schon alles auf diesen Treppen gelaufen! Mein schönstes Schacherlebnis Lichtenberger Sommer wird einen festen Platz in der Erinnerung haben.

Unser Dank gilt wie immer den Veranstaltern vom SC Friesen Lichtenberg um Peter Weiß, den Schiedsrichtern und Partienotation-Eingebern sowie allen anderen unzähligen Helfern für eine reibungslose Organisation.

Offizielle Turnierseite

Dagobert Kohlmeyer