Anmelden
Archiv
Kategorien

Wolfgang Vandré ist Berliner Seniorenmeister – Shapiro stoppt Reichenbach

Die diesjährige Berliner Einzelmeisterschaft der Senioren endete am Samstag mit einer Überraschung. Nicht der lange Zeit führende Werner Reichenbach errang am Samstag nach neun spannenden Runden den Titel, sondern Wolfgang Vandré (SV Berolina Mitte). Er erzielte 7,0 Punkte und verwies dank besserer Feinwertung seinen Klubkameraden Yosip Shapiro, Manfred Witte (VfB Hermsdorf), Rainer Albrecht (SC Kreuzberg) sowie Günter Ahlberg (SG Weißensee) auf die nächsten Ränge.

Vor der letzten Runde konnten sich noch etliche Spieler mit je 6,5 Punkten Hoffnung auf den ersten Platz machen. Werner Reichenbach hatte nach seiner makellosen ersten Turnierhälfte mit 5,0 Punkten aus fünf Partien einen Gang herausgenommen und dreimal remis gespielt. Seine Verfolger konnten aber bis zum Ende der achten Runde kein größeres Kapital daraus schlagen, so dass vor der Schlussrunde vier Schachfreunde gleichauf an der Spitze lagen.

Weil Werner Reichenbach zuletzt mit Weiß in einer Caro-Kann-Partie dem Sieger von 2013 Yosip Shapiro unterlag, war er plötzlich aus dem Titelrennen. An den Nachbarbrettern teilten Albrecht mit Vandré sowie Witte mit Simon jeweils den Punkt. Danach hatte ein Quintett 7,0 Zähler auf dem Konto, deshalb musste die Feinwertung entscheiden. Diese gab den Ausschlag für Wolfgang Vandré. Der knapp 60-jährige Buchhändler spielte die Seniorenmeisterschaft aufgrund seiner „Jugend“ zum ersten Mal mit und holte auf Anhieb den Titel – Herzlichen Glückwunsch!

Nestorenmeister wurde Yosip Shapiro (SV Berolina Mitte), der aus der ukrainischen Hauptstadt Kiew stammt, seit vielen Jahren in Berlin lebt und das Seniorenturnier vor zwei Jahren gewonnen hat.

Mit dem Frauentitel schmückte sich erneut Ursula Klevenow (SK Tempelhof).

Bestes Team wurde SV Berolina Mitte in der Besetzung Wolfgang Vandré, Yosip Shapiro und Manfred Wolf.

Zur Siegerehrung kam BSV-Präsident Carsten Schmidt, um die Gewinner und Platzierten zu beglückwünschen. Er brachte die traurige Nachricht von Harald Liebs Tod mit. Zu Ehren des früheren Bundesligaspielers von SK Zehlendorf, der sehr viel für das Berliner Schach getan hat, gab es eine Schweigeminute.

Carsten Schmidt dankte sodann der TSG Oberschöneweide, die ihr Sportlerheim zum dritten Mal für die Schach-Senioren zur Verfügung stellte. Diesem Dank schloss sich auch Turnierleiter Werner Wiesner an. Er lobte die große Fairness aller Teilnehmer während des Turniers. Das bewährte Schiedsrichterteam mit Martin Sebastian, Lothar Oettel, Ergun Arkan und Eckart Stets hatte keinerlei Streitfälle zu schlichten.

Für das leibliche Wohl der 138 Schachspielerinnen und Schachspieler sorgten wieder Gaststättenleiter Rainer Nebeling, seine Frau Simone und deren Schwester Barbara. Sie erhielten am Ende den verdienten Applaus und Blumen. Rainer Nebeling führt das Sportlokal nun schon seit acht Jahren. Zur Siegerehrung sagte er, dass er die Schachfreunde auch im kommenden Winter wieder gern als Gäste hätte.

An Geburtstagskinder wurde während des Turniers auch gedacht. So feierte zum Beispiel Hans-Jürgen Körlin (SC Kreuzberg) in der achten Runde seinen 61. Geburtstag. Er erhielt vom Turnierleiter Werner Wiesner eine Flasche Sekt und gewann an diesem Tag seine Schwarzpartie. Der Sekt wurde später getrunken.

Auf ein Neues im Jahre 2016!

Turnierseite

Dagobert Kohlmeyer