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Die Senioren sind nach 2 Jahren wieder Sieger über die Jugend

Bereits zum elften Mal fand der Wettkampf jung gegen alt statt, der im Jahre 2002 ins Leben gerufen wurde. Wurde in der Vorzeit noch regelmäßig der Ort gewechselt und in der Öffentlichkeit gespielt (z.B. Neues Kranzler-Eck, Daimler Benz, Ostbahnhof), traf man sich in diesem Jahr zum dritten Mal hintereinander in den wunderbar geeigneten Räumen des SC Kreuzberg. Und obwohl der Wettkampf in den Vorjahren im Frühjahr bis Spätsommer stattfand, hat auch der November uns mit einem sonnigen Herbsttag belohnt. Gutes Wetter, gute Stimmung und gute Wettkampfbedingungen – was will man mehr?

Das Jugendteam, erstmals von der neuen Landesjugendwartin Claudia Münstermann zusammengestellt, wollte versuchen, den Sieg aus 2012 zu wiederholen, den möglichen Sieg im letzten Jahr hatte man ja leichtfertig durch ein freies Brett in den ersten zwei Runden zum ersten Unentschieden zwischen Jung und Alt in all den Jahren vergeigt. Doch dieses Jahr setzte Seniorenreferent Werner Wiesner drei Debütanten vom Heimatverein SC Kreuzberg ein. Die drei Jungsenioren Rainer Albrecht, IM Dr. Manfred Glienke und FM Klaus Lehmann punkteten auch ordentlich und halfen mit, den Seniorensieg nach drei Jahren wieder sicherzustellen.

Die meisten “Buden” machte aber ein anderer und stahl den Top-Spielern die Show: Gerd Schönfeld vom SV Berolina Mitte konnte 6 Partien von 7 gewinnen und das gegen starke Gegnerschaft. Ein tolles Turnier des sympathischen Mitsechzigers, der auch immer eine gute Geschichte zu erzählen weiß. So gut, dass er damit auch des Öfteren in diversen Theatern, Schulen oder Cafés auftritt.

Der Wettkampf fing gleich gut für die Senioren an, obwohl die Jugend in starker Besetzung und im Hinspiel alle mit den weißen Steinen antrat. Die ersten zwei Runden spielt in dem Wettkampf traditionell der Jüngste Jugendspieler gegen den Ältesten der Senioren, die anderen Brettern entsprechend. Das alles einmal mit Weiß und einmal mit Schwarz. Der älteste Senior Yosip Shapiro (78) vom SV Berolina Mitte besiegte den Jüngsten der Jugend, Kevin Roho (11) vom SC Weisse Dame, in Hin- und Rückspiel. Der jüngste Senior FM Klaus Lehmann (60) vom SC Kreuzberg konnte gegen den ältesten Jugendlichen Felix Engers (19) von Zitadelle Spandau ebenfalls beide Partien gewinnen. Und auch an den Brettern dazwischen konnten die Senioren die Oberhand behalten. Insgesamt gewannen sie mit 6,5:3,5 im Hinspiel und 6:4 im Rückspiel und sicherten sich einen komfortablen Vorsprung. Weitere Spieler mit 2 aus 2 nach dem Hauptwettkampf waren Gerd Schönfeld nach zwei Siegen gegen Moritz Greßmann und Rainer Albrecht gegen Moritz’ Schwester Hanna Greßmann sowie die beiden Jugendlichen Raphael Lagunow und Emil Schmidek gegen die beiden Hermsdorfer Senioren Manfred Witte und Thomas Glatthor, die beide am Ende trotzdem bei 50% (3,5/7) landeten.

Nach dem Hin- und Rückkampf des Klassikers stand es also 12,5:7,5 für die Senioren. Jetzt wurden die Gruppen nach Startnummern sortiert und in je zwei Fünfergruppen eingeteilt, die im Scheveninger System gegeneinander spielten. Hier gab es ein gemischtes Bild. Zweimal gewann die Jugend jeweils mit 6:4, dreimal die Senioren, teilweise knapper, aber auch einmal mit 8:2 sehr deutlich. Vorangekündigt nur für zwei Runden spielte Norbert Sprotte (0,5:1,5 gegen Leonid Sawlin), danach musste unser Seniorenreferent noch ran, da ihm ein Spieler kurzfristig ausfiel. Er machte es mit 2,5/5 auch gut. Mit 5 aus 7 haben nach Gerd Schönfeld mit IM Dr. Manfred Glienke und Hans-Joachim Plesse zwei weitere Senioren ein außerordentlich starkes Ergebnis erzielt. In der Jugend holte Emil Schmidek 5,5 Punkte und Raphael Lagunow 5 Punkte.

Auch die seit Jahren geführte “Ewige Bestenliste” war ein Motivator. Philipp Lerch konnte mit einem für ihn nicht befriedigendem Ergebnis von 4/7 trotzdem die Gesamtführung übernehmen, die er dem mitterweile IM Atila Gajo Figura abnehmen konnte. Atila spielte in den ersten Turnieren mit, u.a. noch gegen die mittlerweile verstorbene Schachlegende Rudolf Teschner.

Insgesamt lief die elfte Auflage des beliebten Vergleichskampfes, der in Deutschland seines Gleichen sucht, umkämpft, aber fair ab. Die Turnierleiterin Claudia Münstermann leitete das Turnier souverän und konnte nach knapp 4 Stunden den diesjährigen Sieger verkünden: die Senioren. Eine Revanche wird im nächsten Jahr wohl wieder im Frühsommer stattfinden.