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Bericht vom Verbandstag 2016

Am Montag, dem 21. März 2016 fand der sehr gut besuchte Verbandstag 2016 des Berliner Schachverbandes in den Räumen des Coubertin-Saals beim Landessportbund Berlin um kurz vor 22 Uhr sein Ende. Die sehr großen und gut geeigneten Räumlichkeiten und auch die Jahr für Jahr liebevoll organisierte Verpflegung durch den Schatzmeister Werner Koch des Berliner Schachverbandes waren nötig, da Vertreter fast aller Berliner Vereine dabei waren, um unter anderem einen neuen Vorstand zu wählen. Und den würde es definitiv geben. Zum einen hat sich der bisherige Vizepräsident Martin Sebastian, gemeinsam mit seinem Vizepräsidenten-Kandidaten Robert Radke mit einem Schreiben an die Berliner Vereinsvorsitzenden beworben, neuer Präsident des Berliner Schachverbandes zu werden. Als amtierender Präsident hat Carsten Schmidt auch weiterhin seine Bereitschaft zur Kandidatur erklärt. Aufgrund der Umstände hat sich Elisa Silz als Kandidatin für den Vizepräsidenten-Posten auf der Webseite bei den Vereinen beworben.

Nachdem Präsident Carsten Schmidt die anwesenden Vereinsvertreter begrüßt hatte und für die im letzten Jahr verstorbenen Schachfreunde, unter ihnen Ehrenpräsident Alfred Seppelt, eine Schweigeminute eingelegt wurde und alle Formalitäten erledigt waren, stellte der von der Versammlung beauftragte Sitzungsleiter Martin Hamann die Anwesenheit von Vereinen mit insgesamt 153 Stimmen fest (alle Berliner Vereine hätten insgesamt 183 Stimmen, d.h. es fehlten Vereine mit 30 Stimmen, das sind ca. 10 Vereine).

Es folgte die Ehrung zweier herausragender Jugendtalente. Emil Schmidek wurde im Jahre 2015 Deutscher Meister in der Altersklasse u14 und Leonid Sawlin wurde gar der erste Berliner Europameister im Schach, hier in der Altersklasse u16. Beide wurden per Laudatio vom designierten Landesjugendwart Olaf Sill und mit einer Ehrenurkunde und einem Geschenk-Gutschein geehrt.

Nach der Vorlage des Kassenberichts und der Berichte vom Vorstand und der Rechnungsprüfer, zu denen es wegen der mit Spannung erwarteten Wahlen, sehr wenig Aussprachbedarf gab, kam es dann zur Entlastung des Vorstands. Nun war der Berliner Schachverband für kurze Zeit (bis zur Wahl des Präsidenten) ohne Vorstand. Für die Wahl des Präsidenten gab es die erwarteten zwei Vorschläge. Den Vortritt erhielt der Gegenkandidat Martin Sebastian, der sich und sein Wahlprogramm den Vereinsvertretern vorstellte. Darauf durfte der bisherige Präsident Carsten Schmidt sein Konzept vorstellen, erklärte zu seinem Bedauern, dass dem Verband ein wichtiger Ehrenamtlicher verloren geht und stellte zudem noch gleich sein Vorstandsteam vor. Auf die Nachfrage an Martin Sebastian gab dieser bekannt, nahezu alle Referenten würden auch unter seinem Vorsitz ihre Aufgaben fortführen und er zudem einen Referenten für Öffentlichkeitsarbeit zur Verfügung hätte. Danach gab es eine Wortmeldung des Seniorenreferenten Werner Wiesner, der erklärte nur im Team Schmidt zu kandidieren; der Schulschachreferent Matthias Oberthür befürchtete bei Martin Sebastians Rückzug eine deutliche Mehrarbeit, die er selbst nicht leisten könne, und erklärte den Rückzug aus seiner Kandidatur unter Carsten Schmidt. Weiterhin erklärte René Schildt, der Kandidat für das Referat Ausbildung unter Martin Sebastian seine uneingeschränkte Unterstützung für diesen. Ein Antrag von Robert Radke, dass sich alle Teammitglieder vor der Präsidentenwahl schon vorstellen können, wurde von der Versammlung abgelehnt.

Also kam es zu der geheimen Wahl. Nach einigen technischen Problemen sammelte die Zählkommission die Stimmzettel ein. Während der Zählpause wurden viele Gespräche geführt – wie würde es mit dem Berliner Schachverband weitergehen. Wer ist vielleicht zukünftig bereit, sich auch in die Verbandsarbeit einzubringen? Kurz später wurde die Versammlung von Martin Hamann zur Ruhe ermahnt, er verkündete das Ergebnis. Bei 6 Nein-Stimmen (gegen beide Kandidaten) und 20 Enthaltungen entfielen 39 Stimmen auf Martin Sebastian und 88 Stimmen auf den alten und neuen Präsidenten Carsten Schmidt. Er erklärte, die Wahl anzunehmen und erhielt die ersten Gratulationen.

Für den Posten des Vizepräsidenten lag nun die Bewerbung von Elisa Silz vor. Sie konnte aus beruflichen Gründen leider nicht an der Versammlung teilnehmen. Weiterhin wurde Martin Sebastian vorgeschlagen, der sofort erklärte, nicht zur Verfügung zu stehen. Elisa Silz wurde bei 29 Enthaltungen und 5 Nein-Stimmen mit einer deutlichen Mehrheit zur Vizepräsidentin des Berliner Schachverbandes gewählt.

  • Für den Posten des Schatzmeisters erklärte sich Werner Koch bereit, noch weitere zwei Jahre zur Verfügung zu stehen, verwies allerdings auf sein Alter und darauf, dass unbedingt ein Nachfolger gefunden werden muss. Er wurde bei nur 5 Enthaltungen wiedergewählt.
  • Landesspielleiter wurde auch per Wiederwahl Andreas Rehfeldt bei 15 Enthaltungen und 3 Nein-Stimmen.
  • Der von der Jugendwartetagung vorgeschlagene neue Landesjugendwart Olaf Sill wurde mit nur 10 Enthaltungen bestätigt und wird mit einem hoffentlich weiter so aktiven Jugendausschuss zusammenarbeiten können.

Nun war das geschäftsführende Präsidium gewählt und die Referenten standen zur Wahl (ohne Anmerkungen Wiederwahl):

  • Referent für Ausbildung: Carsten Schmidt
  • Referentin für Frauenschach: Elisa Silz
  • Referent für Freizeit- und Breitensport: Olaf Sill
  • Referentin für Leistungssport: Anita Neldner. Sie ist schon seit vielen Jahren Trainerin des Förderkaders und übernimmt den Referentenposten nun von Atila Figura.
  • Referent für Mitgliederverwaltung: Olaf Kreuchauf
  • Referat Öffentlichkeitsarbeit unbesetzt.Carsten Schmidt ruft alle Vereine und deren Mitglieder auf, an einem Arbeitskreis für Öffentlichkeitsarbeit mitzuwirken und in dem Rahmen auch den Referentenposten besetzen zu können.
  • Referent für Schulschach: Ralf Reiser.Sein Vorgänger Matthias Oberthür hat sich in der Zeit der Wahlpausen um einen Nachfolger bemüht, den er aber weiterhin bei seiner Arbeit unterstützen wird.
  • Referent für Seniorenschach: Werner Wiesner
  • Referent für das Wertungssystem: Olaf Kreuchauf
  • Referat Materialverwaltung unbesetzt. Martin Sebastian hat seine seit 12 Jahren zuverlässig durchgeführte Aufgabe abgegeben. Dies wurde allgemein bedauert. Ein Nachfolger soll aus den Vereinen möglichst schnell gefunden werden.

Der Vermittlungsausschuss konnte in der gewohnten Besetzung wiedergewählt werden. Es gibt nur einen kleinen Unterschied: Holger Franke rutscht auf einen Beisitzerposten und gehört nun neben Reinhard Baier und Dr. Ferenc Toth als Vorsitzenden zu den drei Mitgliedern dieses Schiedsgerichts. Thomas Mothes wird neben Ulrich Fitzke als Ersatzbeisitzer zur Verfügung stehen.

Weiterhin wurde ein Rechnungsprüfer nachgewählt, da hier satzungsgemäß nach einer Amtszeit von 2 Jahren mindestens ein Jahr Pause eingelegt werden muss. Nach zwei Jahren Rechnungsprüfung scheidet nun Sascha Sarre aus und der aus dem Spielausschuss ausgeschiedene Felix Nötzel wurde zum Rechnungsprüfer gewählt.

Der in der Finanzbroschüre vorgelegte Etat für das Jahr 2016 wurde von der Versammlung angenommen.

Zwei Anträge wurden allerdings nur per Meinungsbild abgestimmt, da sie die Turnierordnung betreffen und die Satzung TO-Anträge direkt in den Spielausschuss übergibt: Das Meinungsbild zum ersten Antrag betreffend der Möglichkeit, Protestfristen zu verändern, ergab eine mehrheitliche Ablehnung. Ebenso wurde der Antrag des SV Mattnetz mehrheitlich abgelehnt, dass die Vereine BMM-Termine in den Ferien ohne Antrag beim Spielleiter verlegen können.

Zwei weitere Meinungsbilder unter „Verschiedenes“ wurden besprochen:

Die Versammlung beauftragt den Vorstand, wegen einer Gastspielberechtigung für Jugendliche in der BMM ein detailliertes Konzept zu erarbeiten. Grundsätzlich wird die Idee befürwortet.

Die noch nicht terminierte BMM-Runde findet am 27.11.16 statt und nicht erst im Mai 2017.

Andreas Rehfeldt gibt bekannt, dass nach dem Ausscheiden von Felix Nötzel aus dem Spielausschuss mit Bernhard Riess ein sehr erfahrener Spielleiter nachrückt.

Am Ende des Verbandstages ruft Carsten Schmidt die Vereine zur Mitarbeit im Verband auf und bedankt sich für die gute und disziplinierte Mitarbeit.

Carsten Schmidt

Bericht bei den Schachfreunden Nordost