Alexander Lagunow gewinnt das Rehberge-Open
Seit rund einer Woche ist Deutschland im Griff der Hitze. Temperaturen bis zu 36 Grad wurden dieser Tage in Berlin gemessen, am gestrigen Sonnabend bis zu 34 Grad. Kein Wetter um in stickigen Innenräumen, die man kaum noch kühl halten kann, Schach zu spielen. So gab es für das 24. Schnellschach-Open des BSC Rehberge – das erste Grand-Prix-Turnier 2018/19 im Kalender des Berliner Schachverbandes – nur wenig mehr als 30 Voranmeldungen. Das es am Ende doch noch 55 Teilnehmer wurden, sah Heinz Großmann mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Letzteres aus dem Grund weil er trotzdem den vollen Preisfonds in Höhe von 1.100 Euro auszahlen wollte und rund 350 Euro privat dazugab.
Doch nun zum Turnier.
Unter den unangekündigten Teilnehmern fand sich auch die Familie Reichmann/Pfau. Hendrik Reichmann und Beate Pfau kamen mit Sohn Felix direkt vom Flughafen Tegel. Das gesamte Urlaubsgepäck hatten sie auch noch dabei. Die drei kamen aber nicht zum Turnier um die Urlaubskasse vor dem Abflug noch aufzubessern, sondern um die nach dem Urlaub und der Ankunft in Tegel sicherlich erschöpften Geldreserven etwas aufzufüllen. Das gelang auch ganz gut. Hendrik wurde hinter Alexander Lagunow Zweiter und Felix holte den Preis unter DWZ 1750 ab. Auch Beate spielte bis zur 9. Runde mit 6 aus 8 oben mit, mußte dann allerdings erst gegen Lagunow und danach ihren Mann antreten.
Toll mitgespielt hat auch Rainer Hoffmann. Der gehörgeschädigte Hennigsdorfer hatte nach sechs Runden erstaunliche 5 Punkte. Doch danach mußte der 74-Jährige der Hitze Tribut zollen, zumal es im oberen Raum unter dem Dach des Clubheims an den ersten acht Brettern sehr warm war. Es blieb bei 5 Punkten auch nach 11 Runden.
Mit dem Wetter kämpften aber auch alle anderen Teilnehmer, wobei die klimatischen Verhältnisse an den Spitzenbrettern schon extrem waren. Die Fenster standen zwar offen, aber mehr als nur noch heißere Luft kam von draußen nicht herein. Und an Brett 1 gab es wegen der ungünstigen Sonneneinstrahlung in fast jeder Runde ein munteres Tischrücken.
Für die softwaremäßige Betreuung wurde ich von BSV-Präsident Carsten Schmidt engagiert. Der mußte an diesem Tag anderen Verpflichtungen nachgehen und auch alle seine anderen Kandidaten sagten ab. So blieb nur noch die zweite Wahl. 😉
Bis auf einen Programmabsturz von SwissChess nach sieben Runden und einer damit verbundenen Pause von 10-15 Minuten (mein betagter Laptop ist nicht so schnell) lief das Turnier aus Computersicht flüssig ab. Auf die an Heinz Großmann gerichtete Frage der 10-jährigen Zelal Bayar, die seit Kurzem Mitglied beim BSC Rehberge ist, was ich denn da so mache, antwortete ich: “Ich sitze hier nur so rum.” Heinz erklärte ihr dann aber geduldig, wofür ich gebraucht werde und das ohne mich nichts liefe.
- Hauptpreise: Alexander Lagunow, Hendrik Reichmann, Hans-Peter Urankar, Jirawat Wierzbicki, Thilo Keskowski, Jann-Christian Tiarks
- DWZ 2100: Dieter Eisenträger, Herbert Kauschmann, Sergej Krefenstein, Amod Kumar
- DWZ 1750: Felix Reichmann, Nemanja Jeremic, August Hohn
- Senioren: Christian Syré, Manfred Jandke
- Jugend: Mehmet Bayar
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Frank Hoppe