3. offene Berliner Familienmeisterschaft
Nun schon zum dritten Mal rief der Referent für Freizeit- und Breitensport, Olaf Sill, zur Meisterschaft der Familien. Diesmal folgten 22 Teams mit sehr unterschiedlicher schachlicher Leistungsstärke aber hoch motiviert der Einladung, einen Berliner Meistertitel zu erwerben. Immerhin hatten sich ein IM und mehrere FM angemeldet und auch am Spielort eingefunden. Das prominenteste Teams bildeten die Geschwister WFM Brigitte und IM Ulf von Herman. Aber auch die beiden FM der Familie Schulz (Steffi und Michael), übrigens die Titelverteidiger, waren vor Ort.
Einen großzügigen und für noch viel mehr Teams Platz bietenden Spielsaal stellte die BIP Kreativitäts-Grundschule Friedrichshain mit ihrer Aula zur Verfügung. Herzlichen Dank und ein besonderes Dankeschön geht an Thomas Preuß, der uns vor Ort jederzeit gut betreute und für die Bilder sorgte. Dieses hier zeigt deutlich, es war hier noch Luft nach oben.
Die Idee der Veranstaltung und die Räumlichkeiten hätten dann auch viel mehr Schach spielende Familien verdient gehabt. Auch hier ist also in der Organisation, speziell in der Bekanntmachung in und um Berlin noch Luft nach oben. Wie der Turnierleiter und zuständige Referent unter Beifall mitteilte, ist die vierte Auflage der Familienmeisterschaft im nächsten Jahr schon fest eingeplant.
Zum Turnierverlauf
Von Beginn an kam es zu vielen spannenden Wettkämpfen und bei weitem nicht immer blieben die vermeintlichen Favoriten ungeschoren. So erwischte es schon in der 1. und 2. Runde FM Michael Schulz, erst gegen Moritz Greßmann, dann gegen Philippe Vu und die Titelverteidigung stand auf ganz wackligen Füßen. Wie sagte der andere (viele sagen auch der ansehnlichere) Teil des Teams “Wenn mein Vorstopper besser wird, dann haben wir noch Chancen” und er wurde es. Mit ein wenig Glück und viel Geschick drehte selbiger in der Finalrunde eine ziemlich schlecht stehende Partie noch um und war dann mit dem BIG BIG POINT doch noch der große Held!
Tatsächlich fielen alle Entscheidungen erst in der letzten Runde. Bei ihrer ersten Teilnahme konnte Familie Vu/Nguyen mit einem Unentschieden in Runde 7 an Tisch 2 die Dritten des Vorjahres (Team Fehrmann/Sebastian) auf Distanz halten und so selbst denkbar knapp den Vizemeistertitel erringen. Bei einem Ende nach den zuerst geplanten fünf Runden, wäre der Schreiber sogar ganz vorne gelandet, aber durch die schwache 6. Runde war der Zug dann abgefahren und zum Schluss blieb der undankbare vierte Platz. Den konnten mit einem Sieg in der 7. Runde die eigentlichen Turnierfavoriten erreichen.
Der vierte Pokal ging an das beste Team mit einer Turnierwertzahl von 1800 und das waren die beiden sympathischen Geschwister Greßmann. Hanna und Moritz erreichten je 3,5 Brettpunkte und zusammen sieben Mannschaftspunkte. Damit waren sie am Ende besser als ihr Startplatz und somit verdiente Pokalsieger. Vor allem Moritz kann schachlich durchaus in die Spitze aufsteigen und wenn er dazu eine starke Schwester an seiner Seite hat – umso besser.
Glückwunsch und weiter viel Erfolg!
Soviel zu den Siegern und den Pokalgewinnern. Selbstverständlich haben alle Teams hart aber immer fair gekämpft. Eine besondere Leistung gelang Willy Mack-Kather am 2. Brett seines Teams, der alle sieben Partien siegreich gestalten konnte. Zu seinen Opfern zählten dabei mit WFM Stefanie Schulz und Anita Neldner zwei spiel- und kampfstarke Frauen des Berliner Schachverbandes. Zugegeben, ein wenig Glück war schon dabei, aber das hat ja bekanntlich auch nur der Tüchtige – große Anerkennung! Vielleicht kann man ja ab dem nächsten Jahr so was wie Brettpreise o.ä. vorsehen und auch sonst den einen oder anderen kleinen Preis mehr vergeben. In diesem Zusammenhang hat der Referent für Freizeit- und Breitensport mich gebeten, noch einmal zu erwähnen, dass der kleine Überschuss des Turniers (5,- € betrug das Startgeld pro Team) für die Berliner Jugendschnellschachmeisterschaft verwendet wird und das ist auch gut so. Das Kuriosum des Turniers schlechthin war aber sicher das Team Reiche. Nach einer Zusage seines Bruders vom Vorabend war Andreas frohgemut am Turnierort erschienen und musste dann aber feststellen, dass der Bruder verschollen war. Er entschloss sich, eben einfach mal alleine ein Zweierteam zu bilden. Anerkennung für soviel Mut und Durchhaltevermögen. Bei der großen Siegerehrung erhielten alle Teams schön gestaltete Urkunden. Mehr Bilder vom Spielsaal und der Siegerehrung wird es in Kürze geben.