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Dirk Paulsen gewinnt “Drei-Epochen-Blitzturnier”

Im Rahmen des Kandidatenturniers hat auch der TSV Mariendorf 1897 ein Turnier angeboten, und ein nicht ganz gewöhnliches, es wurden nämlich 15 Runden mit drei unterschiedlichen Bedenkzeiten gespielt. Ein Bericht vom Vorsitzenden vom SV Bau-Union, Ulrich Fitzke, und ein paar Bildimpressionen vom Turnier sind hier zu finden.

Drei-Epochen-Blitzturnier des TSV Mariendorf 1897 am 21.03.2018

Die Schach-Abteilung des TSV Mariendorf1897 e.V. war am 01.03.2013 gegründet worden und hatte aus Anlass ihres fünfjährigen Bestehens zu einen „Blitzturnier der besonderen Art“ eingeladen:

Runden 1 bis 5:

„Ansageblitz“: alle 5 Sekunden erfolgt eine automatische Ansage („Weiß“ / „Schwarz“) und die angesagte Seite muss ziehen. Wer nicht zieht, verliert. Nach 50 Zügen (Ansage „Ende“) ist die Partie remis.

Runden 6 bis 10:

5 Minuten + 0 Sekunden Bonus mit Analoguhren

Runden 11 bis 15:

3 Minuten + 2 Sekunden Bonus mit Digitaluhren

Es war klar, dass bei dieser Zeit-Regelung keine DWZ-Auswertung möglich war. Dennoch hatten sich zu diesem Spaßturnier 28 Schachfreunde eingefunden. Die Veranstaltung war auch im Programmheft für die „Berliner Schachwochen“ des BSV im Rahmen des Kandidatenturniers zur Weltmeisterschaft 2018 angekündigt worden.

Kurz nach 19 Uhr begrüßte Abteilungsleiter Olaf Ritz alle Teilnehmer und gab alsbald das Wort an den Ehrenpräsidenten des TSV Mariendorf, Herrn Günter Nupnau weiter. Dieser freute sich, dass die Schachabteilung seit ihrer Gründung eine bemerkenswerte Erfolgsgeschichte aufweisen kann. Aktuell gibt es 29 aktive sowie acht passive Mitgliede im Verein. Die 1. Mannschaft hat es nach relativ kurzer Zeit schon bis in die 1. Stadtklasse geschafft und auch der aktuelle Klassenerhalt ist für diesen Aufsteiger schon nach acht BMM-Runden gesichert. Lediglich der Frauenanteil lasse zu wünschen übrig, denn auch alle Turnierteilnehmer waren männlich. Nur die junge und engagierte Kellnerin im Sportcasino an der Rixdorfer Str. 130 war weiblich, zudem war es ihr erster Arbeitstag an dieser Stelle und sie hatte gut zu tun. Zur Geburtstagsfeier gab Sportfreund Nupnau großzügig eine Saalrunde aus, die aber erst nach der Siegerehrung ausgereicht wurde. Alsdann erklärte der Turniererfinder, Organisator und Schiedsrichter Bernhard Riess die Spielregeln, dennvom „Ansageblitz“ hatten die allermeisten von uns noch nie etwas gehört. Nur Michael Glienke berichtete mir, dass sein Vater IM Manfred G.
seinerzeit in Hessen oft an so etwas teilgenommen hatte. Das sei schon in den achtziger Jahren dort in Mode gewesen.

Gegen 19:30 Uhr begannen die ersten fünf Runden und die Kunst bestand darin, mit dem eigenen Zug so lange zu warten, bis man von der weiblichen Stimme aus dem Computer aufgerufen wurde. Wer zu schnell zieht, der provoziert den Gegenüber, ebenfalls zu schnell zu ziehen und man kommt
aus dem eigentlich vorgegebenen Takt. Auch wusste niemand, wann die vorgegebenen 50 Züge zu Ende sind, so dass etliche Partien abrupt mit einem überraschenden REMIS beendet waren – trotz teilweise deutlich materieller Überlegenheit.

Nach kurzem Uhrenwechsel ging das zweite Drittel im klassischen Blitzschach weiter und nach einem weiteren Uhrenwechsel kamen die letzten fünf Runden zur Austragung. Hier hatte der Computer einige Mühe, etwa gleich starke Gegner zu paaren, denn nur 27 potentielle Konkurrenten sind bei 15 Runden eigentlich zu wenig. So kam es gegen Turnierende mehrfach zu Kämpfen zwischen sehr ungleich starken Spielern.

Das schmälerte aber überhaupt nicht den Lustgewinn dieses Abends und es waren auch keine nennenswerten Streitfälle zu schlichten.

Der BSV-Präsident Carsten Schmidt konnte erst im zweiten Teil des Turnieres anwesend sein und richtete vor der Sieger-Ehrung einige Worte an die Anwesenden. Im Saal hing eine von ihm unterzeichnete Urkunde, die darüber Auskunft gab, dass der Verein am 01.06.2013 in den Berliner Schachverband aufgenommen worden war.

Das Jubiläumsturnier war startgeldfrei und so gab es auch keine Geldpreise zu gewinnen. Doch die Vereinsleitung hatte fünf attraktive Messing-Pokale gestiftet und zudem erhielten die Zweitplazierten in den einzelnen DWZ-Kategorien Sachpreise ausgehändigt. Hier nun die immerhin zehn Preisträger:

Gesamtsieger:

1. Platz

FM Dirk Paulsen

13,5 Punkte
(aus 15 Spielen)

2. Platz

CM Fabian Gallien

12

Punkte

Kategorie „U 2000“:

1.Platz

Olaf Ritz

10

Punkte

2.
Platz

Kemal Durakovic

8

Punkte

Kategorie „U 1800“:

1. Platz

Holger Schmidt

8,5
Punkte

2. Platz

Ulrich
Fitzke

8

Punkte

Kategorie „U 1600“:

1.Platz

Mark Dörbandt

8

Punkte

2. Platz

Martin Kersten

7,5 Punkte

Kategorie „U 1400“:

1.Platz

Stefan Warnest

5,5 Punkte

2. Platz

Thomas Schweigel

5

Punkte

Vom gastgebenden Verein hatten nicht weniger als zwölf Spieler teilgenommen. Darunter auch die passiven Mitglieder Paulsen und Schmidt. Deshalb verwundert es nicht, dass alle fünf Pokale an die Einheimischen gingen. Sollte der Heimvorteil in unserem Sport eine doch größere Rolle spielen als weithin angenommen?

Diese Siegerehrung war gegen 22:30 Uhr beendet und die von Herrn Nupnau
gespendeten Freigetränke wurden ausgeschenkt.

Auch wurde bekannt, dass das nächste Offene Turnier
des TSV Mariendorf am 20.06.2018 stattfinden wird. Dazu sind schon heute alle Mitglieder und Sympathisanten der großen Berliner Schachfamilie eingeladen.

GENS
UNA
SUMUS !

Ulrich
Fitzke

SV Bau-Union Berlin-Lichtenberg e.V.