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Hardy Sydow gewinnt 10. Sparkassen-Regionalcup

Endlich hat er es geschafft – nein nicht, oder ja auch – Carsten Schmidt, der Präsident des Brandenburger Nachbarverbandes war leibhaftig zum Sparkassen-Regionalcup am 7. Juli in Neuenhagen erschienen. Endlich geschafft hat es aber eigentlich ein Anderer. Hardy Sydow mußte fast 45 Jahre alt werden, um endlich dieses Turnier zu gewinnen. Im Finale besiegte er den Berichterstatter, der sich freilich schon einmal selbst in die Siegerliste eintragen durfte.

Endlich geschafft hat es übrigens noch ein Anderer. Raymund Stolze, gerade 72 geworden, legt sein Amt als Organisator und Erfinder dieses Turniers nieder. Er würde den Staffelstab liebend gern an interessierte Fachkräfte weiterreichen. Im Auge hat er dabei besonders die Fredersdorfer Sebastian-Brüder, von denen Vorjahressieger Michael zur Siegerehrung persönlich anwesend war.

Mit der Sparkasse Märkisch-Oderland, deren Vorstand Dirk Rieckers bei fast jedem Turnier dabei war, hatte Stolze einen Namens- und Geldgeber an der Hand, der in den zehn Turnierjahren insgesamt 5.250 Euro als zweckgebundenes Preisgeld für die Nachwuchsarbeit ausschüttete. Für das letzte Turnier unter Stolze-Regie wurde der Topf noch einmal um 250 Euro aufgestockt, so daß diesmal 750 Euro unter den Besten verteilt werden konnten.

Das ist ja einfach, dachte ich mir. Figurensack auf das leere Brett, Anpfiff, Sack schnell leeren und Figuren beidhändig aufbauen. Sollte unter 20 Sekunden zu schaffen sein. Doch Raymund Stolze hatte die Bedingungen verschärft. Der Sack stand links vom Brett und man durfte nur die rechte Hand benutzen, um die Figuren aus dem Sack zu holen und aufzubauen. In der Qualifikation hatte jeder der 10 Teilnehmer wohl bis zu drei Versuche eine möglichst gute Zeit vorzulegen. Die vier Schnellsten erreichten die K.o.-Runde. Im Finale setzte sich Maximilian Mätzkow hauchdünn vor dem bis dato Zeitschnellsten Daniel Woithe durch. Bei Woithe fehlte noch eine Figur, als Mätzkow bereits fertig war.

Woithe besiegt Tesch
Mätzkow besiegt J. Gehrke

Mätzkow besiegt Woithe
Tesch besiegt Gehrke

Beim anschließenden Hauptact, dem Blitzschachturnier, nutzte Daniel Woithe als auch dem drittplazierten Davy Tesch die Grundschnelligkeit nichts. Sie schieden bereits in der Vorrunde aus.

Maximilian Mätzkow dagegen war in der zweiten Disziplin der große Favorit. Alles sah nach einem Doppelsieg aus, nachdem er die B-Vorrunde mit 7 aus 7 gewann.

Bei mir lief es in den ersten Runden überhaupt nicht. In Runde eins spielte mich Gina Celina Gehrke an die Wand. Bei beiderseits noch reichlicher Bedenkzeit bot sie plötzlich mit einem Mehrturm Remis an. Mir war es fast ein wenig peinlich das anzunehmen.
Nach einem weiteren Remis gegen Kay-Uwe Arlt und einer Niederlage gegen Jörg Nagler sah ich meine Chancen auf die K.o.-Runde erheblich sinken. Zudem sorgte ich mich um mein Auto, weil dem starken Regen ein mächtiger Hagelschauer und wieder Regen folgte. Vor meinem inneren Auge sah ich die Einschusslöcher im Dach und literweise Wasser im Innenraum.

“Der Pokal hat seine eigenen Gesetze” lautet ein in die Jahr(zehnt)e gekommener Spruch. Der hoch favorisierte Maximilian Mätzkow schied im Halbfinale aus, ebenso wie der andere Gruppensieger René Fantino. Der mußte bei immer knapper werdender Bedenkzeit in eine Punkteteilung gegen mich einwilligen. Damit war er raus, denn die Turnierregeln besagen: Weiß hat 6 Minuten und muß gewinnen, Schwarz hat 5 Minuten und muß Remis halten. Wer die Farbverteilung bestimmen wollte, wurde mit drei Würfeln entschieden. Ich gewann dabei immer und entschied mich immer für Schwarz – vertrauend auf meine Schnelligkeit und das Wissen, mit Schwarz locker ein Remis zu schaffen. Im Finale ging das leider schief. Gerade als sich der weiße Angriff aufgelöst hatte und die Stellung wieder im Gleichgewicht war, stellte ich die Qualität ein. Damit war die Entscheidung zugunsten von Hardy Sydow gefallen.

Bericht auf der Brandenburger Jugendschachseite

Frank Hoppe