9. Sparkassen-Regional-Cup
Bereits zum neunten Mal hatte Raymund Stolze am 8. Juli zum von der Sparkasse Märkisch-Oderland unterstützten Sparkassen-Regional-Cup eingeladen. Während es in der Vergangenheit vor dem eigentlichen Hauptturnier noch Rahmenveranstaltungen wie Simultan oder ein Schachtennisduell zu sehen gab, beschränkte sich der ehemalige DSB-Öffentlichkeitsreferent und Schachjournalist diesmal auf das Blitzturnier. Sieger wurde etwas überraschend aber nicht unverdient Michael Sebastian von der TSG Rot-Weiß Fredersdorf-Vogelsdorf.
Austragungsort war wie jedes Jahr das Vereinsgelände des Neuenhagener Tennisclub, der hier 1993 gegründet wurde. Mit Libor Titscher gehört dem Tennisclub ein starker, inzwischen nicht mehr aktiver Schachspieler an, der in seiner Jugend zu den stärksten DDR-Spielern seiner Altersklasse zählte. Vor vier Jahren bekam das auch der Bundesnachwuchstrainer im Schach, Bernd Vökler zu spüren. Vökler blieb im Tennisduell mit Titscher chancenlos und erreichte im Schach nur ein 2:2.
Titscher galt auch in diesem Jahr als ein ganz heißer Anwärter auf den Turniersieg. Beachten mußte man allerdings auch den 14-jährigen Maximilian Mätzkow (Eberswalde), der gerade einen grandiosen Turniersieg beim deutschen Jugendmasters in Lüneburg erreicht hatte. Da Maximilian zudem für die deutsche Auswahlmannschaft U18 bei der Europameisterschaft in Celje nominiert war, stand einem erneuten Höhenflug nichts im Wege.
Hier setzte sich neben den drei Favoriten Hardy Sydow, Frank Degebrodt und Michael Sebastian auch noch der unverwüstliche Wolfgang Altenkirch durch. Seine Erfahrung zahlte sich im Wettkampf mit den beiden anderen deutlich jüngeren 1700ern aus.
In der “Hammergruppe” B starteten Maximilian Mätzkow und Frank Hoppe fulminant mit 4 aus 4. Im direkten Duell in Runde fünf brannte das Brett und am Ende setzte sich Brandenburg’s bester Jugendspieler durch.
Libor Titscher startete mit einer Punkteteilung ins Turnier. Die hätte er auch in Runde zwei gegen den Autor haben können, doch er verzichtete auf das Dauerschach und überzog. Jörg Nagler und Arne Jeß machten gegen den großen Favoriten danach sensationell auch noch volle Punkte. Mit nun ½ aus 4 war das Turnier für Titscher gelaufen.
Die schwere B-Gruppe hatte ihre Spuren bei den Teilnehmern hinterlassen. Alle B-Vertreter schieden sang- und klanglos aus! Da half auch kein Taktieren. So gewann ich die Farbauslosung und durfte wählen: Weiß mit 6 Minuten Sieg oder Schwarz mit 5 Minuten Remis zum Weiterkommen. Da ich Zeit eh’ nie viel verbrauche, wählte ich Schwarz und im remisverdächtigen Endspiel fehlte mir dann ein Tempo.
Am überraschendsten war das Ausscheiden von Maximilian Mätzkow. Der Vorjahressieger hatte mit seinem Durchmarsch in der B-Gruppe für klare Fronten gesorgt. Und nun wurde er von einem Außenseiter ziemlich deutlich gestoppt.
Schiedsrichter Holger Borchers und Turnierleiter Raymund Stolze ehrten anschließend die vier Ersten, u.a. mit einem Gutschein für Nachwuchstraining.
Videos von den finalen Partien gibt es auch. Bisher fand ich aber noch keine Zeit diese auf YouTube hochzuladen.
Frank Hoppe