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Deutsche Meisterschaften der Schulen aus Berliner Sicht

Aus dem Abstand einiger Tage möchte ich die kurze Nachricht zu den Deutschen Schulschachmeisterschaften noch etwas ergänzen. Berlin hat wieder einige Erfolge vorzuweisen und konnte diesmal auch als Ausrichter des Mädchenturniers überzeugen. Wenn auch die vier(!) Medaillen des Vorjahres nicht wiederholt wurden, hielt eine Serie: Seit 2009 ging mindestens eine Podestplatzierung immer in die Hauptstadt.

Für die Medaille sorgte diesmal das Herder-Gymnasium in der WK-IV (U13). Kevin Roho (ungeschlagen am Spitzenbrett, 7,5 aus 9), Daniel Sulayev, Minh Tham (je 5,5 aus 8), Hakob Kostanyan (5 aus 7) und Lior Sklarski (4 Siege bei 4 Einwechslungen) holten mit 16:2 Punkten und 27,5 von 36 möglichen Brettpunkten Silber. Man unterlag nur dem neuen Meister aus Halle, der in diesem Spiel konsequent auf die Karte “schnell spielen” setzte. Unter zwei schachlich etwa gleichwertigen Teams siegten die Hallenser dank dieses Fünkchens mehr an Cleverness. Sie profitierten damit aber auch von der sehr umstrittenen Modusänderung der DSJ in dieser Wettkampfklasse (9 Runden zu 30 Minuten statt 7 Runden mit einer Stunde Bedenkzeit).

Mindestens genau so hoch ist Platz 10 für das Otto-Nagel-Gymnasium zu bewerten. Das Team des neuen Berliner Schulschachreferenten Ralf Reiser verbesserte sich gegenüber der Setzliste damit gleich um 13 Plätze. Herausragend agierten dabei an den beiden vorderen Brettern Florian Zappe (7 aus 9) und Tim Beyte (6 aus 9) vom SC Eintracht.

In den beiden oberen Altersklassen vertrat uns das Heinrich-Hertz-Gymnasium. Die Plätze 7 in der WK-II (U17) und 10 in der WK-III (U15) erscheinen nicht so spektakulär. Allerdings hat sich die ältere Mannschaft dabei noch sehr deutlich gegenüber der Setzliste verbessert. In den 18 startenden Teams der WK-II waren immerhin 14 Spieler mit Wertzahlen über 2000 vertreten, angeführt von U16-Weltmeister Roven Vogel. Da das Heinrich-Hertz-Gymnasium auch noch seine beiden Leistungsträgerinnen Anna Denkert und Cecilia Lange – wesentlich am Gewinn der Berliner Meisterschaft beteiligt – für die gleichzeitige Mädchenmeisterschaft abstellen musste, kamen in beiden Klassen auch jüngere Ersatzspieler zum Einsatz. Die besten Einzelbilanzen aus 7 Runden hatten Emil Schmidek (Brett 1, WK-III) mit 6 Punkten und Daniel Klodt (Brett 2, WK-II) mit 5 Punkten.

Damit zu den Mädchen, die beim “Heimspiel” im A O Hostel am Hauptbahnhof gleich drei Berliner Vertreter an den Start bringen konnten: Hier schrammte das Heinrich Hertz-Gymnasium auf Platz 4 nur knapp an den Medaillen vorbei. Anna Denkert (5 aus 5) und Cecilia Lange (6 aus 7) blieben an den Spitzenbrettern ungeschlagen. Auch Cecilias jüngere Schwester Malina kam auf 5 Punkte. Platz 9 für das Käthe-Kollwitz-Gymnasium entspricht etwa den Erwartungen. Wie schon im Vorjahr war Tami Oschlies (4 aus 5) beste Einzelspielerin des Teams. Die komplett ohne Vereinsspielerinnen angetretene Katholische Schule St. Marien kann mit Platz 19 (immerhin 5 Mannschaftspunkte) sicher auch zufrieden sein.

Vier Berliner Vertreter starteten schließlich bei der Meisterschaft der Grundschulen in einem riesigen Feld (70 Mannschaften). Alle verbesserten sich gegenüber der Setzliste ganz erheblich: 9.(gesetzt an 38) Reinhardswald-GS, 12.(23) Judith-Kerr-GS, 26.(54) BIP-Kreativitäts-GS Pankow und 29.(47) Erich-Kästner-GS. Besonders auffällige Einzelbilanzen nach 11 Schnellschach-Runden zeigen
Maxime Bédé
(Judith-Kerr) mit 9 Punkten sowie
Fabian Koulouris (Reinhardswald) und Luna Sohr (Kästner) mit je 8 Punkten.

Zu ergänzen ist schließlich, dass in mehreren Mannschaften aus dem Brandenburger Umland Schüler standen, die in Berliner Vereinen spielen und trainieren. Allen voran Julian Nöldner von den SF Nord-Ost. Er spielte an Brett 1 des Barnim-Gymnasiums Bernau u.a. remis gegen den Deutschen U12-Meister Luis Engel.