Philipp Lerch gewinnt Präsident-Open
Zum 9. Mal veranstaltete der Schachklub Präsident im Russischen Haus am Samstag in der Friedrichstraße sein Schnellschach-Open. Sieger wurde nach neun spannenden Runden FIDE-Meister Philipp Lerch, der als einziger Spieler ungeschlagen blieb. Mit 7,0 Punkten gewann er dank besserer Feinwertung vor dem punktgleichen Vitali Major.
Dahinter folgten mit je 6,5 Punkten die vier FIDE-Meister Dirk Paulsen, Dirk Maxion, Jürgen Brustkern und der 80-jährige Boris Gruzman.
Mit 44 Teilnehmern war das Open nicht so gut besetzt wie frühere Jahrgänge, was unter anderem daran liegen mag, dass dieses Turnier – wie auch das Osram Open – nicht mehr zur Grand-Prix-Serie des Berliner Schachverbandes gehört. Dies wurde allgemein bedauert. Es wäre wünschenswert, dass beide Verbände (BSV und FVS) in Zukunft wieder mehr gemeinsame Veranstaltungen durchführen.
Wer aber am Samstag ins Russische Haus gekommen war, ging mit Freude und Eifer zur Sache. Ältester Teilnehmer war der fast 86-jährige Helmut Bremer, Jüngster der achtjährige Benjamin Artukovic. Beide trafen im Turnierverlauf auch aufeinander, wobei die Erfahrung noch einmal die Oberhand behielt.
Benjamin spielte sein erstes Schachturnier überhaupt und schaffte immerhin drei Remis. Am Ende erhielt er dafür einen Sonderpreis, genau wie Lena Gebigke, die sich als einzige Frau in das übermächtige Männerfeld wagte.
Die Turnierleitung lag in den bewährten Händen von Bernhard Riess, der wie immer souverän agierte. Ein besonderer Dank gilt Professor Wilmar Lukas und seinen Schachfreunden vom SK Präsident, die das Turnier wieder mit sehr viel Engagement organisierten.
In den Spielpausen gab es Gelegenheit zu einem Imbiss oder zur Besichtigung einer interessanten Lermontow-Ausstellung im Foyer des Hauses. Anlässlich des
200. Geburtstags des russischen Dichters werden dort u.a. Handschriften von ihm sowie Fotos seiner persönlichen Gegenstände gezeigt.
Zur Siegerehrung erschien Dr. Sergej Kiparisow vom Russischen Haus, beglückwünschte die Gewinner und überreichte Präsente an die Erstplatzierten.
Dagobert Kohlmeyer