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“Behalten Sie Mert Açıkel 2015 im Auge!”

Die deutsche Ausgabe der führenden amerikanischen Online-Zeitung “Huffington Post” hat am 30. Dezember ihre “30 Menschen bis 30 in Deutschland, die Sie 2015 im Auge behalten sollten” auf ihrer Website vorgestellt. Darunter ist mit dem 13-jährigen Mert Açıkel auch ein junger Schachspieler, der sogar als Erster in der Onlineliste genannt wird. Und die schachsportliche Begabung des Jungen vom SV Mattnetz spielt dabei noch nicht einmal eine Rolle!

Der hochbegabte 12-Jährige beschäftigte dieses Jahr als musikalisches Wunderkind und jüngster Student Deutschlands die Medien. Doch gesellschaftliche Bedeutung erhält er aus einem anderen Grund: Als Sohn türkischer Einwanderer gilt Mert als Musterbeispiel für Integration.” schreiben die Autoren der Huffington Post.

Mit einer DWZ von knapp über 1800 sind Mert’s Qualitäten im Schach geradezu bescheiden, wenn man seine anderen Fähigkeiten mit einbezieht. Bei den 13-Jährigen liegt er in Deutschland auf Platz 22. Zu wenig um in den Bundeskader zu kommen. In Berlin gehört er dem D2-Kader an, der dritthöchsten Stufe in unserem Landesverband.
Erstaunlich ist Mert’s Turnieraktivität. Allein letztes Jahr wurden 14 Turniere von ihm für die DWZ gewertet, darunter zuletzt das A-Open in Groningen (Niederlande)!

Bleibt bei soviel Schach noch Zeit für andere Sachen?

Und ob!
Mit 11 Jahren war er einer der jüngsten Studenten Deutschlands. Neben der Grundschule besuchte er einmal in der Woche auch zwei Berliner Universitäten. Mathematik und Lebensmittelchemie sind seine Fächer. Neigungen mit denen viele Erwachsene ein Leben lang überfordert sind.
Mit 4 Jahren konnte Mert schon Lesen, Schreiben und Rechnen und hätte theoretisch schon eingeschult werden können, wäre er körperlich nicht zu klein gewesen. An einer Begabtenschule in Tegel wird der Unterrichtsstoff im Schnelldurchgang absolviert. Die erste Klasse zum Beispiel durfte Mert schon nach sechs Wochen beenden.

Das alles und noch viel mehr kann man im Deutsch-Türkischen Journal nachlesen. Und am 17. Januar auch noch einmal im Fernsehen verfolgen, wenn im 3. Programm der ARD die Folge “Mert will’s wissen” aus der Serie “Schau in meine Welt” wiederholt wird.

Ich bin gespannt auf die weitere Entwicklung von Mert. Wird aus ihm ein Schachgroßmeister mit einer naturwissenschaftlichen Hochbegabung – oder werden Naturwissenschaften und Musik (er spielt Klavier und Oboe) seinen zukünftigen Weg bestimmen?! Ich tendiere zu Letzterem. Ein bißchen erinnert mich das an den in den Medien sehr bekannten Astrophysiker Prof. Harald Lesch. Der ist auch ein begeisterter Schachspieler. Aber mit Schach können nur die weltbesten Spieler gutes Geld verdienen.

Frank Hoppe