Joachim Matuszewski ist nicht mehr unter uns…
Mit großer Bestürzung und Trauer gibt der Vorstand der SG Weißensee 49 e.V. bekannt, dass heute Morgen, am Sonntag, dem 3. November 2013, Joachim Matuszewski im Alter von 70 Jahren verstorben ist.
Mit ihm verlieren wir ein langjähriges Vereins- und Ehrenmitglied, das sich durch seine ehrenamtliche Tätigkeit als Kassenwart und Jugendwart in den vergangenen mehr als 40 Jahren ein hohes Ansehen erworben hat. Viele schätzten seine gesellige Art als Freund, Kamerad, Schachspieler und liebevollen Mannschaftsleiter unserer 3. Mannschaft, der sich auch gern selbst mit feinem Spott aufs Korn nahm.
Ihm war es nie vergönnt, die ganz großen sportlichen Erfolge in Turnieren feiern zu können. Trotzdem war er besonders in jüngeren Jahren mit Spielklasse 2 ein stets ernst zu nehmender Damengambit- und Caro-Kann-Kenner, der manches Spektakuläre auf das Brett zu zaubern vermochte. Feine Kombinationen und Siege wechselten sich mit Fehlgriffen und Niederlagen ab, die er aber nicht hinnahm, weil sie ihn ärgerten und seinem Anspruch nicht genügten.
Joachim war ein ruheloser und viel beschäftigter Mensch. Wenn er nicht gerade Schach am Brett oder im Internet spielte, frönte er seiner Sammelleidenschaft als Philatelist und Numismatiker, in deren Verbänden er jahrelang organisiert war. Außerdem war er leidenschaftlicher Hundebesitzer und arbeitete ehrenamtlich für das Tierheim Berlin.
Bis vor Kurzem war er auch ein passionierter Gartenliebhaber. Joachim trat stets hilfsbereit, zuverlässig und uneigennützig auf. Als gelernter Glas- und Gebäudereiniger fehlte er nie bei Arbeitseinsätzen zur Säuberung und Verschönerung unseres Spiellokals. Gern übernahm er organisatorische Aufgaben zum Gelingen von Schachveranstaltungen in unserem Verein.
Seine besondere Fürsorge galt dem Kinder- und Jugendbereich, wo er in den 1970er und 1980er Jahren zahlreiche Talente aus den Schulen unserem Schachverein zuführte und bis vor fünf Jahren eine Schulschach-AG in einer Hohenschönhausener Grundschule leitete.
Legendär sind seine Anekdoten über die Findung eines heute in der 2. Bundesliga Schach spielenden FIDE-Meisters, zu dem er immer ein ganz besonderes Verhältnis hatte.
Aus gesundheitlichen Gründen beschränkte er sich in den letzten Jahren auf die Unterstützung und Ausstattung von Kinderschachturnieren mit Pokalen und Sachpreisen. Ausgerechnet ihn, der so herzlich sein konnte und der mit Emotionen nie geizte, ihn ließ sein inneres Zentralorgan im Stich. Was für eine Tragik. Hatte er doch den heutigen Spieltag zur Berliner Mannschaftsmeisterschaft noch so akribisch vorbereitet. Gern wollte er heute mit dabei sein. Joachim, wir sagen Dir danke für alles, was Du für uns getan hast. Wir werden Dich immer in ehrender Erinnerung behalten.
Frank Walther